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Sven Bergmann: Zum Begriff Volksstaat

Orientierung am Volksstaat

Aus seinen Anfängen einer christlichen Reformbewegung mit dem Anspruch einer antisozialdemokratischen Massenbewegung entwickelte sich der national-soziale Verein zu einem Bündnispartner der Sozialdemokratie in den Verfassungsreformen des Weltkrieges. Im Kriegsjahr 1917 wurde die politische Formel des „Volksstaats“ zur Brücke der feindlichen Lager, des kalten Staates und des pulsierenden Volkes, die von Friedrich Naumann und seinen Freunden und Mitarbeitern propagiert wurde, um die Parlamentarisierung des Kaiserreichs voranzutreiben und gleichzeitig die deutsche Eigenart gegenüber der „westlichen“ Demokratie zu betonen. Diese politische Ausrichtung ist umso erstaunlicher, als der Begriff des Volksstaates bereits über eine einschlägige Vorgeschichte verfügte. Um den Begriff „Volksstaat“ tobten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbitterte Kämpfe zwischen Marxisten und Sozialdemokraten. Allenfalls auf Zeit und taktisch wollten die Marxisten den Volksstaat gelten lassen:

„Der freie Volksstaat“ war eine programmatische Forderung und landläufige Losung der deutschen Sozialdemokraten der siebziger Jahre. Diese Losung birgt keinerlei politischen Inhalt, abgesehen von der kleinbürgerlichen schwülstigen Umschreibung des Wesens der Demokratie, in sich. Engels ließ diese Losung aus agitatorischen Gründen „zeitweilig“ gelten, soweit in ihr in der legalen Presse die demokratische Republik angedeutet wurde. Diese Losung war aber opportunistisch, denn sie bedeutete nicht nur eine Schönfärbung der bürgerlichen Demokratie, sondern brachte auch ein mangelndes Verständnis für die sozialistische Kritik jedweden Staates überhaupt zum Ausdruck“.1

„Der Volksstaat“ war von 1869 bis 1876 das Parteiorgan der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei gewesen, das unter der Leitung von Wilhelm Liebknecht in Leipzig erschienen war. Bekannte Autoren waren neben August Bebel auch Karl Marx und Friedrich Engels, die in dieser Zeitschrift die meisten ihrer für Deutschland bestimmten Arbeiten veröffentlicht hatten!2 Ein weiterer Vorteil dieser Formel war, daß die Frage der monarchischen Spitze offen blieb, ganz im Sinne Ferdinand Lassalles, der ein „Volkskönigtum“ propagiert hatte und die Friedrich Naumann als „soziales Kaisertum“ popularisiert hatte.3 In dieser Konsequenz rief Kurt Eisner am 7. November 1918 den „Volksstaat Bayern“ aus.

Auch wenn sich verschiedene Kräfte in der innenpolitischen Diskussion nach 1914 den Begriff des Volksstaates zu eigen machten, kann Hugo Preuß Beitrag „Das deutsche Volk und die Politik“ der 1916 bei Eugen Diederichs in Jena erschien, als „früheste“ und „herausragende“ Reformschrift gesehen werden.4 Dieser eröffnete klar die Alternative: „Neue Zeit oder Restaurationszeitalter!“.5

„Die Tendenz dieses modernen politischen Entwicklungsprozesses ist die Identität von Volk und Staat; es ist der vollkommenste Gegensatz zur Tendenz des Obrigkeitsstaates, die sich in der klassischen Formel ausprägte: „Der König hat eine Bataille verloren; die erste Bürgerpflicht ist Ruhe.“6

Mitten im Weltkrieg, ausgerechnet im „Schicksalsjahr“ 1917 griff Friedrich Naumann in seiner Reichstagsrede am 15. Mai die Formel „Volksstaat“ auf und machte sie gemeinsam mit seinem Mitarbeiterstab der „Hilfe“ zur zentralen Reformforderung der liberalen Bewegung.7 Die Formel schien geeignet, den Anschluß mit den gemäßigten Strömungen auf den linken wie auf der rechten Seite des politischen Spektrums zu finden. Nach dem Kriegseintritt der USA im April war das Wort Demokratie wenig opportun.8 Naumann konfrontierte die Osterbotschaft des Kaisers mit dem weiter bestehenden Klassenwahlrecht in Preußen. Dabei verwies er auf den überaus umständlichen Bau der deutschen Verfassung (S.341). In dieses „historische Verfassungsgemäuer“ solle neues Leben einziehen. Dazu müsse das Parlament zeigen, daß es zur Mehrheitsbildung fähig ist. Daß dieser Krieg ein Volkskrieg sei und die mächtige Sprache des vergossenen Blutes spreche, müsse sich in der Verfassung wiederfinden. Dieser Grundgedanke zieht sich durch alle politischen Stellungnahmen des Naumann-Kreises. Der Historiker läßt in seinem Beitrag in „Die Hilfe“ nur den einen Satz gesperrt drucken:

Ein Staat, der mit einem Massenheer von 12 Prozent der Bevölkerung Krieg zu führen hat, muß auch in seiner inneren Politik sich auf die Massen stützen.9

Auch Max Weber reihte sich in diese Stellung ein, indem er feststellte, daß die aus dem Krieg heimziehenden Soldaten über die Legitimität der kommenden politischen Ordnung entscheiden würden.

Aus dem Volke der Untertanen gestaltet sich auf Grund des 19. Jahrhunderts im blutigen Ringen des Weltkrieges am Beginn eines neuen und anderen Zeitalters ein Volk von Staatsbürgern, die für ihr Vaterland zu sterben, aber auch zu denken und zu leben wissen.10

In einem historischen Exkurs charakterisierte Naumann Napoleon als ersten „Einiger Deutschlands“ und dessen Kriege als „Kreuzzug“, als heiligen Krieg.11 Aber anders als die Westvölker hätte Deutschland keine Revolution erlebt und eine besondere Entwicklung durchlaufen. Diese Entwicklung würden die anderen Völker nicht verstehen und daher das deutsche Kaisertum fälschlicherweise als rückständig perhorreszieren. Die scharfe Gegenüberstellung von Volk und Kaiser sei falsch. Richtig sei, daß das Volk viel stärker in den „Bürokratenstaat“ hineinwachsen müsse, der Volksstaat stärker und der Bürokratenstaat kleiner werden solle (343). Den Einwänden gegenüber der „Massenvertretung“ in der außwärtigen, der „großen“ Politik begegnete er mit dem Kriegserlebnis, das die Welt habe zusammenschrumpfen lassen. Im übrigen sei die Fachkompetenz der Konservativen in dieser Frage keineswegs höher ausgeprägt. Wenn das Parlament erst einmal in seine verantwortliche Position eingesetzt werde, würden sich schon Talente finden, die dieser Verantwortung gerecht werden (345). Erst dann erreiche Deutschland „die Vollendung der deutschen Nationalität“.12 Dieser neue Volksstaat entstehe nicht in den „Zeitungsredaktionen der Heimat“, sondern in den Schützengräben an der Front. Mit dieser Rede hatte es keineswegs sein Bewenden. Im Herbst erschien als programmatische Eröffnungsschrift einer neuen Schriftenreihe „Der deutsche Volksstaat“ eine erweiterte Fassung von Friedrich Naumanns politischer Proklamation, die Walther Schotte in der „Hilfe“ mit dem Hinweis auf weitere Bände von Max Weber, Theodor Heuß, Walter Schotte, Gertrud Bäumer, Wilhelm Heile sowie Otto Hintze ankündigte: „In unserer Arbeitsgemeinschaft reichen wir die Hände nach rechts und links, führenden Parlamentariern der Nationalliberalen und der Sozialdemokratie, allen denen, die helfen wollen, daß das Ziel erreicht werde: Der deutsche Volksstaat!“13 Das Buch der „Kaiser im Volksstaat“ war im September abgeschlossen, Theodor Heuß bezeichnete es als eine der „nobelstes“ Schriften Naumanns: „Die Polemik fällt ganz weg“.14 Als die Broschüre erschien, war Rudolph Sohm gerade verstorben, dessen Einfluß auf die politische Entwicklung und die organisatorische Positionierung für den Kreis um Friedrich Naumann kaum überschätzt werden kann:

Für die Entwicklung des jungen Naumann war diese Intervention Max Webers von weitreichender Bedeutung. Die intellektuelle Unbefangenheit, mit der Naumann bislang als Wortführer christlich-sozialer Erneuerung aufgetreten war, wich zunehmend einer skeptischen Einschätzung ihrer Durchsetzungschancen. Hinzu kam, daß der Kirchenrechtler Rudolf Sohm die kritische Beleuchtung der Naumannschen Programmatik fortführte und von Naumann eine reinliche Trennung von Religion und Politik forderte. Sohm war aus theologischen Gründen daran interessiert, eine Verquickung von religiösen Glaubensinhalten mit politischen Zielen gleich welcher Richtung zu vermeiden. Das Christentum sollte vielmehr gleichsam oberhalb der Sphäre politischer und sozialer Konflikte angesiedelt sein, die in seiner Sicht mit theologisch fundierten Regeln nicht zu lösen waren.15

Und deshalb kann es nicht verwundern, daß Eugen Rosenstock, der so emphatisch dem christlichen Bekenntnis Sohms zuneigte, und die Stellungnahmen Friedrich Naumanns verfolgte, sich in diesem Themenfeld positionierte.16 Wie eng der Anschluß an die Person und Bewegung Naumanns war, geht aus seinen unveröffentlichten Kriegsschriften hervor. Vor allem signalisieren seine beiden Aufsätze „Volksstaat und Reich Gottes“ von 1917 und „Der Kreuzzug des Sternenbanners“ von 1918 im „Hochland“ eine Übereinstimmung in wesentlichen Punkten.17 Er griff sowohl den Namen „Volksstaat“ auf, als auch die Metapher des „Kreuzzugs“ sowie den Gedanken der „Arbeitsgemeinschaft“. Beide Beiträge fanden 1919 Eingang in seine Broschüre „Europa und die Christenheit“.18 Über diese Manuskripte kam er in Kontakt mit dem Herausgeber des Hochlands Carl Muth:

Mein Freund zeigte Muth eines meiner Manuskripte, genannt „Europa und die Christenheit“, das sich mit dem Christentum und dem Weltkrieg befaßte. Muth war begeistert, druckte es und veranlaßte den Verleger Kösel – einen damals orthodox katholischen Verlag -, es als selbständige Schrift herauszugeben. Und so erschien ich – ein Ketzer, ein Protestant – am Ende des Weltkrieges in dem erzkatholischen Kösel-Verlag mit einer anstoßerregenden Schrift.19

1914 hatte Eugen Rosenstock Friedrich Naumann angeführt als „dieser große Denker der Neuzeit“20. Otto von Gierke wird 1919 die Formel „germanischer Volksstaat“ prägen.21 Die Weihnachtsgabe von 1917: „Volksstaat und Reich Gottes“ erschien in der Broschüre als dritter und letzter Beitrag, obwohl dieser als erster geschrieben worden war. Durch den Nachdruck in umgekehrter Reihenfolge wollte Eugen Rosenstock auch formal die Kehrtwende im Verhältnis von Amerika und Europa, von Vergangenheit und Zukunft, vom Staat zum Volk und zur Gesellschaft verdeutlichen.22 Und entsprechend verschoben sich im Broschürentitel, angelehnt an Novalis, „Europa“ und die „Christenheit“.23 Das Vorwort ist auf den Dezember 1918 datiert. Seine Aufsätze charakterisierte er als „Planke“ die er erst finden mußte, um in den Gefährdungen der Gegenwart zu bestehen. Alle Völker würden von der „Wucht der Staatsmaschine“ überrannt. Und diese Maschine habe die Völker frieren lassen, „der Staat ist wie Eis.“24

Wir müssen beides wünschen, wollen und werden, Volk und Staat, ein jedes aber in selbständig sich vollendender Gestalt. Ein flüssiges Eis, eine starre Flut sind nicht zu haben auf Erden. Ein sommerlicher Winter, ein winterlicher Sommer bringen Seuche und Dürre über das Land. So verwildert und zersetzt bloße Volkshaftigkeit den Staat, und bloße Staatlichkeit tötet ein Volk. Verschärfung der Gegensätze und ihre Erhaltung – das allein ist Leben im Sinne Europas.25

Aber eine Neubelebung der Erstarrung könne nur vom Volk ausgehen, nur das Volk sei „neu und überraschend hineingeborenes Menschentum.“26 „Nur wessen Herz gleichmäßig für den Staat und sein Recht, für das Volk und seine Freiheit, für die Einheit über beiden schlägt, ist ein guter Europäer.“27 Den Zwiespalt der „heutigen“ Zeit verortete er zwischen Staat und Volk.28 „Die europäische Kultur baut sich auf der Einheit dieser Zweiheit auf.“ Man dürfe sich aber auch nicht über den vordergründigen Charakter des einzelnen sichtbaren Volksstaats täuschen, solange dieser sich nicht in die Menschengesellschaft der Zukunft einfinde. „Als Zukunftsstaat, der alle Staaten und Völkergrenzen dereinst überwinden wird, nennen sie ihn ebenfalls das Reich.“29 Darin liege auch die Kraft der Weihnachtsbotschaft, der Ausblick auf eine bessere Welt jenseits der Hitze der Volkswut und der Kälte des Kaiserrechts.30

Am Weihnachtsabend wird dieser Schatz uns ins Herz gelegt, damit wir ihn durch das Jahr hindurchtragen, durch Hitze der Volkswut, durch Kälte des Kaiserrechts, das Reich Gottes in uns irdenen Gefäßen.31

Die Schrift von 1917 muß im Rahmen von Eugen Rosenstocks Initiative zu einer Volkswissenschaft für die demokratische Gesellschaft gelesen werden, der sich in den folgenden Jahren weitere Etappen anschlossen, etwa die Schriftenreihe „Volk im Werden“ rund um die Bewegung der „Rhein-Mainischen Volkszeitung“ und den „katholischen Sozialisten“ Ernst Michel oder Eugen Kogon, zum Patmos-Kreis, in der Erwachsenenbildung und der Arbeitslagerbewegung.32

Der Aufsatz „Der Kreuzzug des Sternenbanners“ aus dem Sommer 1918 reflektierte den Kriegseintritt der Vereinigten Staaten und beschrieb das veränderte Verhältnis des „Alten Europa“ zur „Neuen Welt“. Er erkannte das Kriegsjahr 1917 als große Wendung vom europäischen zum Weltkrieg: „Ein ganz neuer Krieg ist im Gange, ein amerikanisch-europäischer, mit anderen Zielen, um andere Fragen als der dreijährige Krieg der europäischen Großmächte.“33 Und damit verwandele sich der europäische „Bruderkrieg“ in einen Glaubenskrieg, in einen „Kreuzzug“ Amerikas gegen den „deutschen Militarismus“.34 Die Losung Amerikas laute: „Der Mensch ist gut!“ und müsse von Tyrannei und Zwangsherrschaft befreit werden.35 „Ein Kreuzzug, ein uneigennütziger, selbstloser Krieg ist nun der Kampf gegen die Sultane und Kaiser der alten Welt.“36 Im Westen stehe der britische Vorwurf des Militarismus gegen Deutschland und in den USA die Anklage des Autoritarismus.37 Der Präsident verlange eine einheitliche Weltordnung freier Staaten. Und Europa habe in seinem Irrwahn nicht das Recht, Amerika den Spiegel vorzuhalten. Allein die Freiheit der Kirche könne dem amerikanischen Irrglauben an das Sternenbanner den rechten Glauben entgegenhalten, „die Lehre vom Kreuz als mit seinem ewigen Widerspruch zwischen Gesetz und Liebe.“38 Er bezeichnete das Kreuz als „Offenbarung der menschlichen Zerrissenheit“ und „der höchsten, der menschlichen Qual.“39 Deshalb sei es im Zuge des allgemeinen Formenschwundes aus allen Gebieten des Lebens verdrängt worden, ja selbst aus dem christlichen. Erst das äußere Ereignis des Krieges habe die Menschen „nach innerer Notwendigkeit schreien“ lassen.40 „Die Formen des Lebens wurden plötzlich wieder ernsthaft.“ „Den Formen des menschlich-übertierischen, des bekleideten Lebens entrinnt niemand.“ Vielen der aktuellen Denker sei der Vorwurf nicht zu ersparen, einem fehlgeleiteten Verständnis des Verhältnisses von Kirche und Staat aufzusitzen:

Man kann heut wohl jedem denkenden Christen zumuten, die Gleichung oder den Bund: Staat und Philosophie, einmal ganz ernst zu nehmen. Im Übertritt des Denkinteresses von der Kirche auf den Staat liegt die Bruchstelle zwischen Nicolaus von Cues und Machiavell, also zwischen Mittelalter und Neuzeit. Hier liegt der Bruch zwischen Morus und Campanella und Bruno einerseits, Molina und Suarez andererseits. Schnell steigert sich die weltliche Staatsphilosophen-Reihe von Grotius über Hobbes, Spinoza, Leibniz, Locke, Rousseau, Kant, Hegel, um noch bei Wilson, Bethmann-Hollweg und Mussolini und Lenin sich auszuwirken. Wilsons Buch über den Staat, Riezlers (Bethmanns Mitarbeiter) Buch über die Nationen, Mussolinis Dissertation über Machiavell und Lenins Schriften sehen alle die Kirche einfach nicht.41

Der Historiker Siegfried A. Kaehler, der Eugen Rosenstock und seine Freunde aus Heidelberger Studienzeiten kannte, hat nach dem Zweiten Weltkrieg an die gespannte Lage erinnert, in der diese Überlegungen im Kasseler Elternhaus Rosenzweigs reiften:

Du kannst Dir denken, wie sehr die Erinnerung an vergangen Zeiten auftauchte, an Terrasse 1 und an Karthäuserstr. 14, an den alten weißen Vortragssaal in der Landesbibliothek, und an die merkwürdigen persönlichen Beziehungen, die weit in die Vergangenheit zurückführten, bis Dezember 1918, wo ich als demobilisierter Leutnant im Hause Rosenzweig die ganze erregte Atmosphäre um seinen Kreis einschließlich Ehrenbergs kennenlernte und die persönliche Bekanntschaft von Rosenstock und seiner Frau machte. Damals schwirrten noch die Schlagworte vom „demokratischen Kreuzzug“ und ähnlicher Prägung als neueste Erkenntnisse durch die Luft – ich bekam einen Eindruck erheblicher Art von der Bedeutung des wohlhabenden und geistigen Judentums für die dortige Atmosphäre.42

Die Perspektive auf den neuen Volksstaat war jedenfalls klar markiert. An der Verdunfront hatte Eugen Rosenstock den Landsturmmann Rudolf Breitscheid kennengelernt. Breitscheid galt als politisch unzuverlässig, deshalb sollte der „Professor“ ein Auge auf den 14 Jahre älteren Sozialisten haben. Von 1915 bis 1923 fungierte Breitscheid als Herausgeber der Zeitschrift „Der Sozialist“. Einige der Kriegsschriften von Eugen Rosenstock reflektieren die gemeinsamen Gespräche über Politik. Beide waren Friedrich Naumann sehr verbunden. Der parteipolitische Praktiker Breitscheid muß die politische Einstellung und die staatsrechtliche Kompetenz des jüngeren Offiziers sehr geschätzt haben, denn am 8. November 1918 unterbreitete er ihm das Angebot als Staatssekretär im preußischen Innenministerium an der neuen Reichsverfassung mitzuarbeiten. Eugen Rosenstock lehnte ab, da es ihn nicht auf Seite des Staates, auch nicht des neuen Volksstaates, sondern in die „wirkliche“ Gesellschaft, die Arbeitswelt zog. Parallel erging das Angebot von Hugo Preuß an Max Weber, als Staatssekretär im Reichsinnenministerium an der neuen Verfassung zu arbeiten. Es ist eine verlockende, wenn auch vergebliche Idee, sich vorzustellen, in welche Verfassung die beiden beschlagenen Heidelberger Rechtssoziologen die parlamentarische Demokratie gebracht hätten.

In seinem zeitlich letzten, im Druck ersten Beitrag „Siegfrieds Tod“ „d.h. der heroische Untergang des Machtstaates kleindeutschen Maßes“, betonte er die christliche Zeitrechnung für die europäischen Völker, ja selbst das europäische Heidentum sei nur in Abwendung vom Christentum verständlich.43 Am längsten hätten sich die Deutschen dem Christentum verschlossen und gerade im Nibelungenlied des „Kürenbergers“ einen Gegenentwurf geschaffen.

Wie die Scholastik als Technik wiedergeboren wird für ganz Europa, wie die Gedanken über die Schöpfung durch die Beherrschung dieser Schöpfung und ihrer Kräfte „realisiert“ werden, so wird die Heldensage und der heidnische Volksglaube verwirklicht in der Neuzeit. Eine jede Nation gibt sich nunmehr der Rechtswelt, das ist eben die Tatenordnung, hin, indem sie seit der Reformation das römische Recht in sich hineinnimmt. Es ist die letzte Tat der letzten Großmacht der Neuzeit, daß sie dies römische Recht sich ganz zu eigen macht. 1900 war das römische Recht auch vom deutschen Wesen aufgesogen und eingedeutscht in jahrhundertelangem Ringen. 44

Und während andere Völker sich im Laufe der Zeit wandelten, erstarre, verharre das deutsche Schwertkaisertum „unveränderlich“ von Geschlecht zu Geschlecht. Von 1866-1890 habe dieses Kaisertum sein Reich gebaut, mit dem Symbol des Bayreuther Festspielhauses. Das Werk Richard Wagners sei „nicht zufällig der Ring des Nibelungen, das Lied vom Siegeswillen und seinem Tode.“45 So erkläre sich auch der „jähe Abstieg“ der Epigonen nach 1890.46 In 24 Jahren sei das Erbe von 24 Jahren aufgezehrt worden und nach dem verlorenen Krieg das Kapital verbraucht. In seinem Untergang reiße das Reich Europa mit in den Abgrund der Götterdämmerung.47 Damit seien die Träume des Mittelalters endgültig ausgeträumt und es bleibe nur die Hoffnung, daß am Ende nicht Siegfried sondern Christus als „Messias aller Völker“ triumphiere.48

Ein Herz indessen hatte aufgehört zu schlagen. Friedrich Naumann war am 24. August 1919 an physischer Entkräftung und psychischer Zerrüttung gestorben. Eugen Rosenstock beschrieb eine Szene der Weimarer Nationalversammlung die Friedrich Naumann kurz vor seinem Tod charakterisierte.

Ebenso als der Demokrat Naumann noch dem Scheingeist des Parteitages präsidierte, da hatte der Mensch, da hatte der große geistige Deutsche, der Friedrich Naumann außerdem war, am 22. Juni, „dem Sonntag der entscheidenden Sitzung der Nationalversammlung, vor dem Hotel Fürstenhof in Weimar gesessen, den Kopf vornübergesunken, die Augen auf eine Pfütze gerichtet, in der sich die weiße blasse Sonne spiegelte, und sein einziges Wort war: Ich kann nicht mehr.“ Und zwei Monate später war er tot.49

  1. Lenin, Staat und Revolution. Die Lehre des Marxismus vom Staat und die Aufgaben des Proletariats in der Revolution, Berlin-Wilmersdorf: Verlag der Wochenschrift Die Aktion (Franz Pfemfert) 1918, S.18. Diese Vorgeschichte wird vollkommen übersehen, genau wie die Naumannsche Initiative bei: Steffen Bruendel, Volksgemeinschaft oder Volksstaat. Die „Ideen von 1914“ und die Neuordnung Deutschlands im Ersten Weltkrieg, Berlin: Akademie Verlag 2003. Der Name Friedrich Naumann taucht nur einmal im Literaturverzeichnis auf, trotz dessen Reichstagsrede 1917. Die Schriften Richard Schmidts sind terra incognita. 

  2. MEGA, I.Abt., Bd.29, Apparat, S.842. 

  3. Zum Hintergrund des „sozialen Königtums“: Dirk Blasius, Lorenz von Steins Lehre vom Königtum der sozialen Reform und ihre verfassungspolitischen Grundlagen, in: Lorenz von Stein, Gesellschaft – Staat – Recht, hrsg.v. Ernst Forsthoff, Frankfurt a.M.; Berlin; Wien: Propyläen Verlag 1972, S.549-570. Richard Schröder hatte diese Formation bereits in den Marktkreuzen der Städte des Mittelalter gesehen (s.o.) und Max Weber hat den fundamentalen Unterschied des „traditionsreichen“ Europa und des „traditionslosen“ Amerika immer wieder hervorgehoben. 

  4. Steffen Bruendel, Volksgemeinschaft oder Volksstaat. Die „Ideen von 1914“ und die Neuordnung Deutschlands im Ersten Weltkrieg, Berlin: Akademie Verlag 2003, S.104. Dian Schefold, Hugo Preuß (1860-1925). Von der Stadtverfassung zur Staatsverfassung der Weimarer Republik, in: Deutsche Juristen Jüdischer Herkunft, hrsg.v. Helmut Heinrichs, Harald Franzki, Klaus Schmalz, Michael Stolleis, München: C.H. Beck 1993, S.429-453. 

  5. Hugo Preuß, Das deutsche Volk und die Politik, Jena: Eugen Diederichs Verlag 1916, S.4. 

  6. Hugo Preuß, Das deutsche Volk und die Politik, Jena: Eugen Diederichs Verlag 1916, S.168. 

  7. Er konnte dabei an die ältere Bündnisformel „von Bassermann bis Bebel“ anknüpfen: Detlef Lehnert, Friedrich Naumann und der Progressismus. Zur politisch-ökonomischen ‚Konfession‘ eines publizistischen Zeitgenossen von Max Weber, in: ders., (Hrsg.), Max Weber 1864-1920. Politik – Theorie – Weggefährten (= Historische Demokratieforschung; Bd.10), Wien; Köln; Weimar: Böhlau 2016, S.337. Bei Lehnert fehlt die Naumann und Weber verbindende Formel „Volksstaat“. 

  8. Theodor Heuß, Friedrich Naumann. Der Mann, das Werk, die Zeit, Stuttgart; Berlin: Deutsche Verlags-Anstalt 1937, S.475. 

  9. Friedrich Meinecke, Vaterlandspartei und deutsche Politik, in: Die Hilfe, 23.Jg., Nr.47 (1917, 22. November), S.702. 

  10. Friedrich Naumann, Der Kaiser im Volksstaat (= Der Deutsche Volksstaat, Schriften zur inneren Politik, hrsg.v. Wilhelm Heile und Walther Schotte; H.1), Berlin-Schöneberg: Fortschritt (Buchverlag der „Hilfe“) 1917, S.3. 

  11. Thomas Nipperdey war an der Herausgabe der Werke Friedrich Naumanns beteiligt. Am Anfang war daher Naumann! 

  12. Friedrich Naumann, Innere Politik, in: Die Hilfe, 23.Jg., Nr. (1917, 24. Mai), S.345; auch in: ders., Auf dem Weg zum Volksstaat. Reichstagsrede vom 15. Mai 1917, in: Politische Schriften, hrsg.v. Theodor Schieder: Schriften zur Tagespolitik, bearb.v. Alfred Milatz (= Friedrich Naumann Werke; 5.Bd.), Köln; Opladen: Westdeutscher Verlag 1964, S.567-584. Hugo Preuß hatte schon im Jahr zuvor wichtige Stichworte geliefert, aber bei weitem nicht die Aufmerksamkeit wie Naumann: Hugo Preuß, Das deutsche Volk und die Politik, Jena: Eugen Diederichs Verlag 1916. 

  13. Walther Schotte, Der deutsche Volksstaat, in: Die Hilfe, Nr. 45 (1917, 8. Nov.), S.680. Ankündigung auf dem Umschlag von: Friedrich Naumann, Der Kaiser im Volksstaat (= Der Deutsche Volksstaat, Schriften zur inneren Politik, hrsg.v. Wilhelm Heile und Walther Schotte; H.1), Berlin-Schöneberg: Fortschritt (Buchverlag der „Hilfe“) 1917. 

  14. Theodor Heuß, Friedrich Naumann. Der Mann, das Werk, die Zeit, Stuttgart; Berlin: Deutsche Verlags-Anstalt 1937, S.474. 

  15. Peter Theiner, Friedrich Naumann und Max Weber. Stationen einer politischen Partnerschaft, in: Max Weber und seine Zeitgenossen, hrsg.v. Wolfgang J. Mommsen, Wolfgang Schwentker (= Veröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts London; Bd.21), Göttingen; Zürich: Vandenhoeck & Ruprecht 1988, S.423. 

  16. Naumann stand paradigmatisch für die Formel „Marx und Christus“, siehe: Detlef Lehnert, Friedrich Naumann und der Progressismus. Zur politisch-ökonomischen ‚Konfession‘ eines publizistischen Zeitgenossen von Max Weber, in: ders., (Hrsg.), Max Weber 1864-1920. Politik – Theorie – Weggefährten (= Historische Demokratieforschung; Bd.10), Wien; Köln; Weimar: Böhlau 2016, S.327. 

  17. Eugen Rosenstock, Volksstaat und Reich Gottes. Eine Weihnachtsbetrachtung, in: Hochland, 16.Jg. (1917, Dezember), S.229-239. Ders., Der Kreuzzug des Sternenbanners, in: Hochland, 16.Jg. (1918, November), S.113-122. Gleiches galt für seine engsten Freunde: Hans Ehrenberg war von 1903 bis 1905 Mitglied des Nationalsozialen Vereins und Franz Rosenzweig lobte Naumann vor dem Weltkrieg als „eminenten Kopf“: Günter Brakelmann, Hans Ehrenberg. Ein judenchristliches Schicksal in Deutschland, Bd1: Leben, Denken und Wirken 1883-1932 (= Schriften der Hans Ehrenberg-Gesellschaft; Bd.3), S.83. 

  18. Eugen Rosenstock, Volksstaat und Reich Gottes. Eine Weihnachtsbetrachtung, in: ders., Europa und die Christenheit, Kempten-München: Jos. Kösel’sche Buchhandlung 1919, S.21-31. Ders., Der Kreuzzug des Sternenbanners, in: ders., Europa und die Christenheit, Kempten-München: Jos. Kösel’sche Buchhandlung 1919, S.11-20. 

  19. Eugen Rosenstock, Das Ende der Dialektik Ketzer-Papst oder: Das Jahrtausend des Samariters, in: Die Wahrheit der Ketzer, hrsg.v. Hans Jürgen Schultz, Stuttgart, Berlin: Kreuz-Verlag 1968, S.208. 

  20. Eugen Rosenstock, 2. Reihe Vorlesungen „Staatstheorien“, Vorlesung vom 16. Juli 1914, Manuskript, DVD reel 1.026, Blatt 098. 

  21. Otto Gierke, Der germanische Staatsgedanke. Vortrag gehalten am 4. Mai 1919, Berlin: Weidmannsche Buchhandlung 1919. Einordnung des Staatsdenkens bei: Martin Otto, Germanischer Staat und Genossenschaft: Otto von Gierke als Staatsrechtler, in: Jahrbuch der juristischen Zeitgeschichte, Bd.18, H.1 (2018), S.326ff; https://doi.org/10.1515/jajuz-2017-0015 

  22. Man kann diese Umdrehung leicht an der Veränderung der Lebensläufe oder Literaturverzeichnisse in den letzten 30 Jahren ablesen. Aus alteuropäischer Perspektive stehen die ältesten Informationen oben, in neuamerikanischer Perspektive die jüngste Position. In gleicher Weise gliedert Eugen Rosenstock-Huessy die amerikanische Ausgabe seiner Schrift über die „Europäischen Revolutionen“, „Out of Revolution“ von 1938 spiegelverdreht. Während amerikanische Leser vor allem Aktualität anzog, beurteilten europäische Leser die Gegenwart aus der Vergangenheit. Inzwischen sind Europäer berufsbedingt auf die Moderne eingeschwenkt. 

  23. Zum Hintergrund: Friedrich Meinecke, Weltbürgertum und Nationalstaat. Studien zur Genesis des deutschen Nationalstaates, 4.Aufl., München; Berlin: Druck u. Verlag von R. Oldenbourg 1917, S.72ff. 

  24. Eugen Rosenstock, Volksstaat und Reich Gottes. Eine Weihnachtsbetrachtung, in: ders., Europa und die Christenheit, Kempten-München: Jos. Kösel’sche Buchhandlung 1919, S.21. Das Bild vom erfrorenen Christen wird er in seiner Erinnerung an Eugen Leviné aufgreifen. Das kälteste aller Ungeheuer stammt aus Nietzsches Kältekammer. 

  25. Eugen Rosenstock, Volksstaat und Reich Gottes. Eine Weihnachtsbetrachtung, in: Hochland, 16.Jg. (1918, Dezember), S.232. 

  26. Eugen Rosenstock, Volksstaat und Reich Gottes. Eine Weihnachtsbetrachtung, in: ders., Europa und die Christenheit, Kempten-München: Jos. Kösel’sche Buchhandlung 1919, S.22. 

  27. Eugen Rosenstock, Volksstaat und Reich Gottes. Eine Weihnachtsbetrachtung, in: Hochland, 16.Jg. (1918, Dezember), S.233. „Guter Europäer“ war ein Leitgedanke Friedrich Nietzsches. 

  28. Eugen Rosenstock, Volksstaat und Reich Gottes. Eine Weihnachtsbetrachtung, in: ders., Europa und die Christenheit, Kempten-München: Jos. Kösel’sche Buchhandlung 1919, S.30. 

  29. Eugen Rosenstock, Volksstaat und Reich Gottes. Eine Weihnachtsbetrachtung, in: ders., Europa und die Christenheit, Kempten-München: Jos. Kösel’sche Buchhandlung 1919, S.31. An der Menschengesellschaft wird der Autor später festhalten, wenn auch nicht in der Form eines Weltstaates, den er, wie Carl Schmitt, als Hölle auf Erden betrachten wird. 

  30. Eugen Rosenstock, Volksstaat und Reich Gottes. Eine Weihnachtsbetrachtung, in: Hochland, 16.Jg. (1918, Dezember), S.239. 

  31. Eugen Rosenstock, Volksstaat und Reich Gottes. Eine Weihnachtsbetrachtung, in: ders., Europa und die Christenheit, Kempten-München: Jos. Kösel’sche Buchhandlung 1919, S.31. 

  32. Bruno Lowitsch, Ein katholischer Sozialist in Frankfurt, in: Arnulf Gross, Josef Hainz, Franz Josef Klehr, Christoph Michel (Hrsg.), Weltverantwortung des Christen. Zum Gedenken an Ernst Michel (1889-1964). Dokumentationen, Frankfurt am Main: Peter Lang 1996, S.214-223. Eugen Rosenstock, Das Herz der Welt. Ein Maßstab für Politik, in: Kirche und Wirklichkeit. Ein katholisches Zeitbuch, hrsg.v. Ernst Michel, Jena: Eugen Diederichs Verlag 1923, S.241-265; Ernst Michel, Die Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt am Main 1921 – 1931. Zu ihrem zehnjährigen Bestehen im Auftrag des Dozenten-Kollegiums, hrsg. v. Ernst Michel, Frankfurt a.M.: Union-Druckerei u. Verlagsanstalt 1931. 

  33. Eugen Rosenstock, Der Kreuzzug des Sternenbanners, in: Hochland, 16.Jg. (1918, November), S.12ff. 

  34. Eugen Rosenstock, Der Kreuzzug des Sternenbanners, in: Hochland, 16.Jg. (1918, November), S.15. 

  35. Eugen Rosenstock, Der Kreuzzug des Sternenbanners, in: Hochland, 16.Jg. (1918, November), S.14. 

  36. Eugen Rosenstock, Der Kreuzzug des Sternenbanners, in: Hochland, 16.Jg. (1918, November), S.15. 

  37. Steffen Bruendel, Volksgemeinschaft oder Volksstaat. Die „Ideen von 1914“ und die Neuordnung Deutschlands im Ersten Weltkrieg, Berlin: Akademie Verlag 2003, S.240ff. 

  38. Eugen Rosenstock, Der Kreuzzug des Sternenbanners, in: Hochland, 16.Jg. (1918, November), S.122. 

  39. Eugen Rosenstock, Der Kreuzzug des Sternenbanners, in: Hochland, 16.Jg. (1918, November), S.114. 

  40. Eugen Rosenstock, Der Kreuzzug des Sternenbanners, in: Hochland, 16.Jg. (1918, November), S.114. 

  41. Eugen Rosenstock, Religio depopulata, in: ders. und Joseph Wittig, Das Alter der Kirche, Bd.III, neu hrsg. von Fritz Herrenbrück und Michael Gormann-Thelen, Münster: agenda Verlag 1998, S.105. 

  42. Siegfried A. Kaehler an Hans Rothfels am 12.12.1946, in: Kaehler, Siegfried A., Briefe 1900 – 1963, hrsg. von Walter Bußmann und Günther Grünthal (Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts; Bd.58), Boppard am Rhein: Harald Boldt Verlag 1993. S.348. Die Ortsangaben beziehen sich auf Rosenzweigs Heimatstadt und Rosenstocks Regimentssitz Kassel. 

  43. Eugen Rosenstock, Deutsche Nation und deutsche Universität. Zur intensiven Seite der Hochschulreform, in: Deutsche Rundschau Nr.225, 57, Jg. (1930), S.224. 

  44. Eugen Rosenstock, Siegfrieds Tod, in: ders., Europa und die Christenheit, Kempten-München: Jos. Kösel’sche Buchhandlung 1919, S.6. 

  45. Eugen Rosenstock, Siegfrieds Tod, in: ders., Europa und die Christenheit, Kempten-München: Jos. Kösel’sche Buchhandlung 1919, S.7. 

  46. Das gleiche Jahr hatte Max Weber 1917 als Einschnitt markiert: Weber, Max, Der Sinn der „Wertfreiheit“ der soziologischen und ökonomischen Wissenschaften, in: ders., Verstehende Soziologie und Werturteilsfreiheit. Schriften und Reden 1908-1917, hrsg.v. Johannes Weiß i.Z.m. Sabine Frommer (= MWG I/12), Tübingen: J.C.B.Mohr(Paul Siebeck) 2011, S.480. 

  47. Eugen Rosenstock, Siegfrieds Tod, in: ders., Europa und die Christenheit, Kempten-München: Jos. Kösel’sche Buchhandlung 1919, S.9. 

  48. Eugen Rosenstock, Siegfrieds Tod, in: ders., Europa und die Christenheit, Kempten-München: Jos. Kösel’sche Buchhandlung 1919, S.9. 

  49. Eugen Rosenstock, Ehrlos – Heimatlos (Geschrieben nach dem Friedensschluß von Versailles.), in: ders., Die Hochzeit des Kriegs und der Revolution (Der Bücher vom Kreuzweg erste Folge), Würzburg: Patmos-Verlag 1920, S.230.