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Freya von Moltke: Eugens Glaubenshaushalt

Vielleicht noch unfertig; soweit bis 12.11.2003

EUGENS GLAUBENSHAUSHALT

Liebe Dorothea,
Nachdem Du meine kurze Lebensgeschichte Eugens einmal durchgelesen hattest, verlangtest Du einen “nüchtern geschriebenen Kommentar zu Eugens Verhältnis zur Religion”. Den versuche ich im Folgenden.

Aus einem Brief von Eugen:
Four Wells 26.12.64
Liebe Freya, ….. Wie ich hier oben umringt von dichtestem Nebel sitze, wundere ich mich über die gesamte Existenz. ‘Im Alter werden wir Mystiker” hat der Geheimrat in Weimar gesagt. Nun hat wohl niemand weniger Talent zu Mystik als ich.. .. Aber wenn es auch nicht zum Mystiker reicht , so will ich umso unbefangener das Undurchdringliche vieler Geheimnisse gelten lassen.

“Das ist sehr geheimnisvoll” war einer von Eugens Lieblingssprüchen. Wenn man das Wort geheimnisvoll über seinem Leben hängen hat, ist man schon fein heraus. Man bleibt des Wunderns fähig.

Eugen ist ein Christ in einer Zeit, die er selbst nachchristlich nennt, “in der Religion mit Theologie und Christentum mit Religion verwechselt wird” (wo?) Er sagte,” dass wir den Menschen, die nicht mehr auf die Kirche hörten weder theologisch noch philosophisch kommen dürfen… (JuN 1968/82)

Eugens Blick ist auf das Christentum in der Welt gerichtet, nicht auf das Christentum als Religion, sondern auf das Christentum als Menschheitsbeweger, das die Menschheit ihrer Bestimmung zuführt, die sie immer wieder in Gefahr ist zu verfehlen. Dass es eine hat, daran glaubt Eugen. Eugen ist ein christlicher Soziologe und ein Soziologe des Christentums.

Eugen zeigt das Erscheinen, Leben und Sterben von Christus als ein Menschheitsereignis, das “einen neuen Lebenszusammenhang schaffend, der zunächst Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen verbindet und dann in seiner geschichtlichen Umwelt immer weitere Kreise zu ziehen beginnt” (Ullmann, Wir die Bürger, Berlin 2002/206), alles Leben für immer verändert und Christen und Nichtchristen ergriffen hat. Die Tatsächlichkeit des Christentums ist eine unwiderrufliche Tatsache der Christen und Nichtchristen gemeinsamen Geschichte geworden. “Das eigentliche Wirken des Christentums schreitet in Ereignissen einher” (ChrZ 1956/182) Und so geht Eugen den sich im Lauf der Geschichte unter dem Wirken des Christentums immer wieder wandelnden Strukturen des menschlichen Lebens nach, dem Christentum als geschichtsbildender Macht. “War es mir selbst eine eingeborene Notwendigkeit, existentiell zu denken, nämlich zur realen Existenz herunterzusteigen und sie denkend zu ergreifen,…“(JuN 1968/11l) Ganz diesseitig, aber an die göttliche Offenbarung glaubend..

Eugen glaubt an eine grosse zusammenhängende Menschengeschichte, in der wir mitten drin sind. Er glaubt an Gott als den Herrn dieser Geschichte, “und er ist das von Epoche zu Epoche in anderer Weise. “Der Gott der Geschichte ist er nur dann, wenn er der Gott der Zukunft ist, nicht der Gott des Historismus. (Ges.d.Chrstl.Z. 20002/291 u.320) “Wenn die Menschen Gott ansehen als einen, der nur unser Schöpfer in der Vergangenheit gewesen sei, und die Eschatologie und den Glauben an Gottes Zukunft preisgeben, dann verschwindet auch ihr Glaube an Gottes Gegenwart.” (ChrZ 1955 146/470) (Eschatologie = Lehre von den letzten Dingen; vom Ende der Welt))

“Jesus hat die Einheit dieser Geschichte gestiftet. Er stiftete die Kirche. Und die Kirche, die auf seinem Tod gewachsen ist, hat von vorne herein und zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte den Anspruch gestellt, für die ganze Menschheit und bis zum Ende aller Tage da zu sein” (Wo?) “Dieser unendliche Glaube an die Einheit des Menschengeschlechts trägt bis heute Frucht.]” (Spr II 445) “Die erste allmenschliche Gestalt Kirche wagt und unternimmt also die Propagierung der These ‘Menschheit’. Sie stellt ein Kriterium auf, das für ‘den’ Menschen gelte. Den Soziologen liegt es ob zu ermitteln, welches Kriterium sie aufstellt und ob sie durch dieses Kriterium eine entscheidende Wendung oder Veränderung der Völkerwelt erzielt. Den Soziologen interessiert also, abstrakt ausgedrückt, nicht die ins Jenseits weisende Erlösungsleistung der Kirche, sondern ihre diesseitige Offenbarungsrolle, wie sie sich in der Mission der Völkerwelt vollzieht” (Al I 1928/82)

“die Träger des Christentums (werden) gestützt auf das Judentum zu den Trägem der Weltgeschichte, soweit diese nicht ewigen Mord und Totschlag sondern endgültige Weltverwandlung bedeutet.”(Soz I/225) In den ersten tausend Jahren unserer Zeitrechnung wächst die Kirche. Dann beginnt der nächste Gestaltungsprozess.”Dem Jahrtausend der Kirchenschöpfung folgt darum ein Jahrtausend der weltlichen Staatenwelt, und Zug um Zug entspringt diesem zweiten Jahrtausend, kaum, dass es sich vollendet, ein drittes der Gesellschaft …. Aber nur dem, der den Eckstein der Kirche anerkennt, erhellt sich der Bauplan der Menschheit. Die Kirche ist nicht die Menschheit. Aber die Menschheit wäre nicht ohne ihre Anfängerin und Urheberin: die Kirche.” (Al I 1928/107)

Im Ablauf dieser Geschichte triumphiert im 1. Jahrtausend Gott über unzählige lokale Götter, im 2. Jahrtausend kommt es zu einer Erde aus vielen zusammenhängenden Ländereien. Im 3. Jahrtausend wird es um die Menschen gehen, um die eine Menschheit über viele Rassen, Klassen und Altersgruppen hinaus - die Gesellschaft. Dann ist es am Tage, dass die Gesellschaft sowohl die Kirche wie die Staaten zur Voraussetzung hat. Sie folgt der Stiftung Kirche und sie folgt der Entdeckung der natürlichen Welt. Die Gesellschaft ist etwas Drittes. Die Gesellschaft bedrängt uns als Problem, weil es schon eine Kirche und eine Welt gibt und weil das Menschengeschlecht trotzdem noch friedlos ist …. Sie sucht uns zur Mitwirkung zu verführen, indem sie gerade unsere Unzulänglichkeiten verwertet, Eitelkeit, Furcht, Hunger, Geschlechtstrieb, Spieltrieb, Ehrgeiz, Versammlungstrieb, Schaffensfreude, Herrschsucht, Gier sind einige der angenehmen Eigenschaften, mit deren Hilfe uns die Gesellschaft verwertet.:” (HuW 1952/40)

Die Gesellschaft kommt zustande durch die Entfesselung der natürlichen Kräfte der Menschheit über die Staatsgrenzen hinweg, durch die schrankenlose Freigabe des Unternehmens, Forschens, Entdeckens, Wagens und Gewinnens. Und niemand anderes als die Kirche ist es, die die Staaten zu dieser Freigabe ihrer Bewohner zwingt. Ihre Lehre, in einem Jahrtausend der Revolutionen angewandt auf das Weltliche erzeugt in den Gemütern der Staatsuntertanen das gesellschaftsbildende, menschheitliche Einheitsbewusstsein. Aus ihren alten Konkurrenten, den Staaten erzeugt sich so die Kirche einen neuen Gegenspieler: die Gesellschaft (Al II 1928/780) :die heutige vereinheitlichte Erdkugel und die moderne Völkergesellschaft sind Ergebnisse jenes Kommens Christi in die Welt. Natur und Gesellschaft in unserem heutigen Sprachgebrauch sind Früchte der Ausbreitung des Christentums … Die natürliche Welt und die menschliche Völkergesellschaft sind heute beide mit heilsgeschichtlichen Aufgaben betraut zur Begrenzung der Kirche (HuW 1952 24/25)

“Im Zentrum des christlichen Glaubensbekenntnisses steht der Glaube an Tod und Auferstehung.” (ChrZ 1956/100) Jesus bewies, “dass jedes Ende zu einem neuen Anfang werden kann und soll. dass sogar absolutes Versagen und Tod fruchtbar gemacht werden können… Der Tod wurde Träger des Lebens zwischen den Seelen” (ChrZ 1955/107) “Er hat den Tod zum Samen gemacht. Er hat nämlich den Aposteln und Nachfahren überlassen, Jesus als den Gekreuzigten auszurufen, seinem Tode Sinn zu verleihen”.;(Spr II 445). In seinen verzweifelten und verlassenen Jüngern ereignet sich die Auferstehung Christi. Da war doch nichts mehr. Nur der schmähliche Tod. Aber nun kommt das grosse Ereignis “Denn das Christentum ist die Verkörperung einer einzigen Wahrheit durch die Zeiten, dass der Tod der Geburt vorhergeht. Dass die Geburt eine Frucht des Todes ist, und dass die Seele gerade die Kraft ist, ein Ende in einen Anfang zu verwandeln, indem sie einem neuen Namen gehorcht (ChrZ 1955/ ) “Jesus schuf ein unendliches Gefälle durch die Kraft, mit der er in seinen Jüngern seinen Tod und ihren Abfall überlebt hatte.” “Die Kraft, dem Tode ins Gesicht zu blicken, und die grössere, mit ihm im Rücken wieder weiter zu leben.”(AI l 1928/85) Die Kraft zur Verwandlung in immer wieder Neuanfänge ist ein Geschenk des Christentums an die Menschheit” Jesus hat uns diese unendliche Veränderlichkeit unserer geistigen Existenz deutlich gemacht. Er hat sie uns eingekerbt, indem er sie von jedem Menschen erwartet, vollzogen zu werden. Er hat uns erlaubt, ihm etwas zu verleihen. Er hat verzichtet, aus eigener Kraft zu leben. Er hängt von uns ab. Er wartet darauf, dass wir, jeder von uns an unserem Ostersonnntag sagen: Er ist wahrhaftig auferstanden! (SprII/448) Der Geist unserer Zeitrechnung ist auf Unterbrechung und Wandel gegründet. (WO?) Um Wandel kommen wir ja eh nicht herum. Er ist in allem Lebendigen. Aber das Christentum hat in einzigartiger Weise den Wandel angenommen. - nach dem “Tod” - in immer neuer Zuwendung zum Leben. Der thrust des Christentums hat daher der Menschheit unerhört viel erschlossen, viel Erstaunliches. “Das Christentum ist ist keine dekadente Anbetung des Todes um des Todes willen, sondern die Erkenntnis, dass der Einschluss des Todes in das Leben das Geheimnis des vollsten Lebens ist (ChrZ 1956/183)

Christ sein hat immer mit der Zeit zu tun. Indem das Christentum der Liebe den ersten Platz gibt, gibt es der Stunde, dem Zeitpunkt, den ersten Platz.: “Samariterdenken, Sprechen aus der Gelegenheit und Not der Stunde”. (JuN 1968/83) Das Christentum lehrt, dass die Liebe stärker ist als der Tod. Jesus geht damit über sein vom Gesetz bestimmtes Israel weit hinaus. Aber auch über die Absolutheit abstrakter sittlicher Ordnungen: “Der unüberbrückbare Abgrund zwischen griechischem und christlichen Denken (liegt) darin, dass das Christentum den einzigartigen zeitlichen Augenblick zu Ansehen gebracht hat. Die sittliche Ordnung ist für jeden philosophischen oder griechischen Geist etwas Allgemeines und Abstraktes. Im Christentum erhält die Zeit jeder menschlichen Existenz auch in ihren kleinsten Abschnitten einen überlegenen Wert”(Jean Guitton. Le temps et l’eternite chez Plotin et Saint Augustin, Paris 1933 /359 zitiert in ChrZ 1956/114) “Christen glauben an ein Ende der Welt nicht nur einmal sondern immer wieder (oder nicht an eines, das einmal geschieht, sondern an ein immer wiederkehrendes) Dies und nichts anderes ist die Kraft, die uns dazu befähigt, unseren alten Gewohnheiten zu sterben … und den ersten Schritt in eine eigentliche Zukunft zu tun. Das ist der Grund, warum Christentum und Zukunft dasselbe bedeuten (Chr.Z 1956/l 00)

Die Juden, die Christen und die Mohamedaner glauben alle an Offenbarung, das heisst ein Offenbargewordensein Gottes in der Welt. Aber sie haben sich dem Ereignis der Offenbarung jeweils sehr verschieden geöffnet.

Für den Christen Eugen ist das gesamte Leben, Lehren und Wirken Christi Offenbarung Gottes. Offenbarung und Auferstehung sind Dogmen des Christentums geworden. Sie sind aber beide handfeste Ereignisse in menschlichem Leben gewesen und sind es noch immer. Für den Christen Eugen geht das offenbar Werden Gottes durch die Jahrhunderte weiter, äussert sich im Christentum zuerst, wie schon dargestellt, im Wachsen der Kirche, dann auch in ganz weltlichen Ereignissen in einer Geschichte des Heils. Für Eugen ist zum Beispiel “Naturwissenschaft” selber ein heilsgeschichtlicher Vorgang (HuW 1952/36)

Eugen sagt, Offenbarung ist Orientierung.Und er meint damit eine Neuorientierung ganz konkret und ganz praktisch innerhalb der menschlichen Wirklichkeit, die sich im Medium der Sprache äussert und im Leben in Erscheinung tritt. So versteht Eugen den Satz am Anfang =des Johannes Evangelium: “Und das Wort ward Fleisch.” “Offenbarung ist nicht Zusatz zur Natur, etwa eine zusätzliche Information über etwas jenseits von ihr liegendes. Nein, Offenbarung ist Orientierung in der Natur, Orientierung in der Gesamtwirklichkeit durch die Erleuchtung ihres Inhaltes und Umfanges, Orientierung über das Rechts und Links, das Vorn und Hinten, das Oben und Unten der eigenen Existenz. “ (W.Ullmann Eugen zitierend,- Wir die Bürger, 2000/191) “Früher hat man gesagt, es wird ‘offenbar’. Aber das Wort ‘Offenbarung’ ist offenbar unbrauchbar geworden, um Ihnen einen verständlichen Sinn zu liefern. Das klingt wie ein Kloss, wie etwas Sakrales. Die Offenbarung aber, das Christentum, ist selbstverständlich keine priesterliche oder staatskirchliche oder innermorale Angelegenheit in einem gotischen Kirchenschiff. Sondern alles, was gelebt wird, muss eines Tages auftauchen im Bewusstsein und ausgesprochen werden.”(Ges.d.Chr.Z. Münster 2002/116)

Es muss ausgesprochen werden. Hier kommt die fundmentale Bedeutung der Sprache im Menschsein. Die Sprache ist, wie Jakob Grimm gesagt hat, allen bekannt und ein Geheimnis. Für alle Formen der Kommunikation. ist sie das Medium. Für Eugen gehört sie zum Glauben. “(Recht und) Sprache enthüllen sich als rein geistige Gebilde, die vom Bewusstsein einzelner Menschen nicht geschaffen und nicht abhängig waren. Dass der einzelne an ihnen teilnahm, ward im Gegenteil erst ein Kennzeichen seiner Menschlichkeit. “(Ostfalens Rechtsliteratur.., Weimar 1912/1) “Der Mensch ist durch die Sprache ein zweigeschlechtliches Wesen, aber nicht im Sinne der Tierwelt von Mann und Frau, sondern im Sinne des Geistes von Hören und Sprechen. Das ist das zentrale Anliegen alles dessen, was ich gedacht habe. Wie legt man den Menschen auf sein übernatürliches Dasein fest?, Das kann man nur, wenn man erkennt, dass wer spricht, auch hören muss. Indem wir hören, indem wir sprechen sind wir einer höheren Ordnung angehörig, die das Tier nicht kennt, denn wir ragen mit dem Hören und mit dem Sprechen in die gesamte Geschichte des Menschengeschlechts vom Ersten bis zum Jüngsten Tag. Das kann man nur, wenn man erkennt, dass wer spricht, auch hören muss.” (Nachruf auf Ernst Michel, Stimmstein 5, Mössingen 2000/14 5) . Übernatürlich bedeutet hier mehr- als -natürlich , aber dies Mehr-als-Natürlicbe, die Sprache, ereignet sich durch sprechen und hören doch ganz innerhalb der Natur. Eugen wehrt sich immer wieder mit Inbrunst sowohl gegen Übersinnliches, worüber wir nichts wissen, wie gegen die immer wieder auftauchenden Abstraktionen im Glauben, gegen jede Form der Gnosis, das heisst des nur im Kopf Gesponnenen.. Er steht für alle Formen des jedem Menschen - nicht nur Eliten - anvertrauten zu lebenden Lebens, für das eben auch Sprechen und Hören - zusammen - stehen.

In ihrem interessanten Dialog von 1916 über ihren verschiedenen Glauben sprechen der Christ Eugen und der Jude Franz Rosenzweig über solche Fragen und das bedeutungsvollste ist an diesem Gespräch wahrscheinlich, dass sie das Denken auffordern, sich an der Sprache zu orientieren (siehe W. Ullmannm, Wir, die Bürger, 2000/192), und ist das gemeinsame Einsehen, “nach welchem” Sprache und nicht Religion die primäre Ebene und das primäre Medium der Relation Gottes und des Menschen ist. Die Sprache ist der Indiz dafür, dass man den Menschen in letzter Instanz nur als den Angeredeten Gottes definieren kann”. (W.Ullmann, Wir, die Bürger 2000/ 200) Franz sagt später einmal: “Die Sonderstellung von Judentum und Christentum besteht gerade darin, dass sie sogar, wenn sie Religion geworden sind, in sich selber die Antriebe finden, sich aus dieser Religionshaftigkeit zu befreien und aus der Spezialität und ihren Ummauerungen wieder in das offene Feld der Wirklichkeit zurückzufinden, Alle historische Religion ist von Anfang an spezialistisch gestiftet, nur Judentum und Christentum sind spezialistisch erst, und nie auf die Dauer, geworden und gestiftet nie gewesen. Sie waren ursprünglich nur etwas ganz Unreligiöses, das eine eine Tatsache, das andere ein Ereignis (Franz.R. Kleine Schriften 390f.) So wird Offenbarung erkennbar “als fundmentale Voraussetzung und universalster Horizont menschlicher Kommunikation.” ( W.Ullmann, Wir Bürger 2000/190)

Die Einzelheiten des christlichen Dogmas erklärt Eugen respektvoll aus den konkreten geschichtlichen Gegebenheiten und und es wird ihm leicht, dessen bleibende innere Wahrheit zu glauben. Für ihn ist es eine gesunde Lehre ( (JuN 83) “Gerade das Christentum lehrt das Sterben des Geistes um des Neu lebendigwerden könnens willens. Auch der Panzer des Dogmas, dessen Schmiedung der eigentliche Inhalt der Kirchengeschichte des ersten Jahrtausends ist, begreift sich nur, wenn man ihn als Sicherung gegen die alte, ausserchristliche Zeit versteht. Die Naturenlehre, die Formulierung der Gottheit und der Jungfrauengeburt sind alle nur sinnvoll gegenüber einer Welt, die Götter, Naturen, Substanzen glaubt. Einer Welt wie der unseren ist das Dogma daher insoweit entfremdet, als sie kein antikes Heidentum mehr in sich hat (Al lI 1928/777) “Das formulierte Dogma ist eben nicht Sache des Ausdenkens von Gedanken, die man ergreift, sondern des Aussprechens von Tatsachen, von denen man ergriffen ist.” (Al I 1928/95) “Aber die Liebe durchglüht den starren Felsen der Kirche. Auch ist er umschwärmt von tausend Möwen, von all den ungeduldigen Herzen, den Christen ohne sichtbare Kirche, die den Fels umflattern, um ihn täglich neu ins Leben zu rufen (All II 1928/784)