Mitgliederbrief 2014-08
Eugen Rosenstock-Huessy Gesellschaft e.V.
Wer sich entwand der Mikrokosmos-Lüge, daß er allein ein Gleichnis sei der Welt, begreift der schwachen Taube Adlersflüge, die Ihn noch tröstete, den Trost der Welt. Eugen an Georg Müller, Weihnachten 1955
Vorstand/board/bestuur:
Dr. Eckart Wilkens (Vorsitzender);
Thomas Dreessen; Andreas Schreck; Dr. Jürgen Müller
Antwortadresse: Dr. Eckart Wilkens: Everhardstraße 77, 50823 Köln, Deutschland
Tel: 0(049) 221 511265
Brief an die Mitglieder August 2014
Inhalt
- Begrüßung - Eckart Wilkens
- Einladung zur Jahrestagung in Imshausen bei Bebra, Reformationstag bis Allerseelen 2014 - Andreas Schreck
- Was die Vorstandsmitglieder von der Zukunft der Eugen Rosenstock-Huessy Gesellschaft erwarten
- Gottfried Hofmanns Chronik des Lebens Eugen Rosenstock-Huessys - Eckart Wilkens
- Finanzierung der Übersetzung von „Des Christen Zukunft” im Agenda-Verlag, Münster - Andreas Schreck
- Zum Internet-Auftritt der Eugen Rosenstock-Huessy Gesellschaft - Jürgen Müller
- Beitragszahlung - Andreas Schreck
MITGLIEDERBRIEF AUGUST 2014
1. Begrüßung
Wir melden uns wieder! Die Eugen Rosenstock-Huessy Gesellschaft ist noch da – was ist dafür der Grund? Bei der Tagung des Lutherischen Weltbundes in Hannover 1952 erlebte ich, wie die Marktkirche von dem Singen der Choräle aus so vielen Männerstimmen bebte. Und solche Vorstellung von Stärke und Wirkung mag der Rosenstock-Huessy Gesellschaft vorgeschwebt haben. Und nun haben wir uns gefragt, was denn das Minimum des Geistes sei. Die Antwort: Wo zwei oder drei versammelt sind. Das heißt natürlich: das Vereinsminimum von sieben, die dann andere dazuholen.
Da wir beharrlich dieses Antlitzen in kleinen Gruppen geübt haben und dies für uns, die Vorstandsmitglieder, zur essentiellen Erfahrung geworden ist, die weit ausstrahlt, wer weiß wohin, sehen wir keinen Grund, die Rosenstock-Huessy Gesellschaft zu Grabe zu tragen.
Dazu haben uns vor allem die Briefe ermutigt, die Frau Ute Langewellpott und Herr Prof. Wilhelm Matzat geschrieben haben, die nämlich darin stärkten, daß es die Wirkung Eugen Rosenstock-Huessys ist, seines Lebens, seiner Lehre, seines Wirkens, die auf die Länge der Lebenszeit hin den Maßstab für die zu vermeldende Wirkung ist.
Und welch ein Wunder ist es doch, wenn diese Zeit der Seele bei einigen wenigen zueinander öffnet und die Nöte tragen hilft.
Eckart Wilkens
2. Einladung zur Jahrestagung in Imshausen bei Bebra, Reformationstag bis Allerseelen 2014
So laden wir, etwas verspätet im Jahr, zu einer Jahrestagung ein, die dem Bedenken des Auferstehungsleibes dienen soll (wie Joseph Wittig es gesagt hat), der Frage, wie wir uns den Himmel vorstellen. Dazu nämlich hat Eugen Rosenstock-Huessy zweimal gepredigt, 1957 und 1962. Den Text dieser Predigten, die auf Englisch gehalten wurden, schicken wir in deutscher Übersetzung von Eckart Wilkens mit. Wir haben sechzehn Personen, nämlich:
I Werner Voggenreiter, II Egbert Schroten, III Wolfram Wehrenbrecht, IV Otto Kroesen, V Thomas Dreessen, VI Feico Houweling, VII Marlouk Alders, VIII Jürgen Müller, IX Peter Wallrabenstein, X Andreas Schreck, XI Eckart Wilkens, XII Andreas Möckel, XIII Simon Wilkens, XIV Reinhold Ostermann, XV Gottfried Hofmann, XVI Wilmy Verhage,
zu Paten der sechzehn Abschnitte der ersten Predigt von 1957 erklärt und bitten diese zur Teilnahme, indem sie den einzelnen, ihnen zugedachten Abschnitt bedenken mögen und von dem her, was ihnen da einfällt, erzählen, wo sie erlebt haben, daß das Alte nicht deswegen kostbar war, weil es alt ist, und das Neue nicht deswegen kostbar, weil es neu ist.
Die Beschäftigung mit diesem Text zu Philipper 3, 20-21 soll uns am Freitagabend, am Samstagvormittag und –abend und am Sonntagvormittag bewegen. Samstagnachmittag ist die Jahresmitgliederversammlung.
Weitere Hinweise:
Der Tagungsort, die Stiftung Adam von Trott zu Solz e.V., Imshausen bei Bebra (zwischen Kassel und Fulda in Hessen), ist seit 1938 bis heute durch einen kommunitären Geist geprägt. Einzelheiten zur Anmeldung und zu den Kosten werden demnächst versandt. Wegen der eher einfachen Ausstattung des Visser’t Hooft-Hauses wird es auch Möglichkeiten zur Hotelübernachtung im nahen Bebra (8 km) geben, deren Konditionen noch nicht feststehen.
Zur Jahresmitgliederversammlung ergeht in Kürze eine gesonderte Einladung.
Andreas Schreck
3. Was die Vorstandsmitglieder von der Zukunft der Eugen Rosenstock-Huessy Gesellschaft erwarten
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Eckart Wilkens:
Erst wer statistisch unbedeutend, wird
im Lichtkranz Lebenszeit antlitzfähig.
Verminderung ist unvermeidlich, wo
die echte Freude tiefer dringt ins Mark.
Geschriebenes, verwahrt, gehegt, schein-ewig,
treibt die Seele je und je ins Leben.
Die Zweiten streiten heftig, ob die Lehre
dem Wirken vorzuziehen sei, da will
der alte Ton behaupten, er sei besser,
bis schlicht der Dienst auf dem Planeten
den Fünfzehnjährigen befördernde Erfahrung wird.
Juristische Personen werden still. -
Andreas Schreck:
Ich erwarte von der Zukunft der Eugen Rosenstock-Huessy Gesellschaft alles. Ihr verdanke ich die Verbindung zu wunderbaren Menschen und die beständige Mahnung wie Chance, die Welt ganz anders zu sehen. Als Jurist ist mir der eingetragene Verein wertvoll. Und zugleich umfaßt die Gesellschaft, wie ich sie empfinde, manche Menschen, die nie dem Verein angehört, ihn verlassen haben oder sogar von ihm ausgeschlossen wurden.
Zwar bin ich nicht über die Gesellschaft zu Eugen Rosenstock-Huessy gekommen, aber kurz nach erstmaligem Hören des Namens (in der DDR 1980) bin ich der Gesellschaft mit all ihren Schrumpfungssorgen und ihrem „alte Männer-Image” ins Netz gegangen. Diese alten Männer waren und sind nämlich sehr interessant – sie haben mir sofort ein Dabei-Sein geschenkt. Die Gesellschaft ist für mich der einzige Resonanzraum für das Sprechen über das, was Eugen Rosenstock-Huessys Worte in mir hervorrufen.
Mittlerweile bin ich selbst zum Zeugen und Erben geworden, wie ich gerade ganz praktisch erlebe, weil ich Auskunft geben soll, welche geistige Mitgift die Eugen Rosenstock-Huessy Gesellschaft Kreisau 1989 gespendet hat.
Ich sehe niemand ohne Anbindung an die Gesellschaft, der mit dem Namen Rosenstock-Huessy ruft und zum Beispiel zu einer Tagung einlädt, wo ich mich „guten Gewissens” hintrauen kann.
Mein Fazit: Die Eugen Rosenstock-Huessy Gesellschaft ist meine Gesprächsbasis für das Gespräch zu Eugen Rosenstock-Huessy. Dieses Gespräch wünsche ich mir weiterhin. Ist das nicht Zukunft genug?
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Jürgen Müller:
ERH: nicht empirische mathematische Modelle = magisches Mittelalter
Sozialwissenschaft als Argo-Gemeinschaft
Startups und viele Betriebe sind Argo-Gemeinschaften
ERHG:
Seeleute verschiedener Besatzungen treffen sich im Hafen: Seemannsgarn oder neue Wissenschaft?
ERH:
von dialektischen Gegensätzen zu vierpoliger Gestalt des Kreuzes der Wirklichkeit
Sprache als das Kernstück sozialer Interaktion -
Thomas Dreessen:
Was ich von der Zukunft der ERH Gesellschaft erwarte.
Warum ich glaube, dass die ERH Gesellschaft in unsere Zukunft gehört!
Wiederholung droht
Lüge zersetzt unsre Zeit Propaganda erzeugt Mob Mathematik regiert und rechnet die Lebendigen namenlos – dann leibeslos Lüge zeugt Dämon – Geschwür am Leib des Menschengeschlechts
Lüge gebärt kalte Kriege die Mächtigen lernten nicht. Wir haben keine Sprache in der wir gegenseitig – Aus 14-45 Lüge zeugt heisse Kriege Afghanistan! Afrika! Irak! Ukraine! Gaza!
Zur Lüge verdorben Menschenrecht und Völkerrecht im Mund seiner Herolde! Die Völker fragen sich jetzt wie sie leben werden, denn die Dämonen räkeln sich fressen unsichtbar die Welt
Niemand kommt allein heraus aus dieser Höllenweltzeit Am Anfang erklingt das Wort Ohne Waffen voller Kraft geglaubt von seinen Sprechern mir und Dir, geht es hinaus Trägt Frucht zu Seiner Zeit.
4. Gottfried Hofmanns Chronik des Lebens Eugen Rosenstock-Huessys
Im Agenda-Verlag ist die Chronik zu haben, die Gottfried Hofmann in mühseliger und jahrzehntelanger Arbeit aus den im Archiv vorhandenen Schriftstücken erarbeitet hat. Sie ist insofern ein Ereignis für die Eugen Rosenstock-Huessy Gesellschaft, als sie bestätigt, daß die von Georg Müller mit dem Errichten des Archivs angehobene Epoche erfüllt ist. Die bange Frage, wieweit eine Chronik vom Leben, von der Lehre, vom Wirken etwas mitteilen kann, so daß aus dem Wirken wiederum Lehre und Leben werden (so beschrieb Eugen ja das Verhältnis zwischen Jesus und Paulus), steht auf. Nur nach rückwärts, von der Begeisterung her, ordnen sich bloße Daten sinnvoll.
Eckart Wilkens
5. Finanzierung der Übersetzung von „Des Christen Zukunft” im Agenda-Verlag, Münster
Unsere Bitte um Spendenzusagen für den Druck der neuen Übersetzung von mir (Eckart Wilkens) hat bisher einen Betrag von €1.745 erbracht. Herr Dr. Schneeberger ist bereit, die Auflage bei einem Zuschuß von €4.027 zu drucken. Die Differenz von €2.282, so viel ist in der Vereinskasse), wollen wir (Vorstand) aus der Vereinskasse finanzieren. Wir fragen daher die Mitglieder ausdrücklich, ob sie dagegen Einwände haben und bitten gegebenenfalls um Rückmeldung bis zum 22. August. Das Buch, für das ein Verkaufspreis von €19 kalkuliert ist, würde bei Druckauftrag am 22. August bei der Jahrestagung vorliegen. Korrespondenz in dieser Sache bitte an Thomas Dreessen.
Der aktuelle Kassenstand beträgt € 4.207,72
Andreas Schreck, Kassier
6. Zum Internet-Auftritt der Eugen Rosenstock-Huessy Gesellschaft
Die Software, auf der unsere Website basiert (CMS Joomla 1.5), war veraltet, entsprach nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards und wurde deshalb vom Provider vom Netz genommen. Die Seiten, die momentan unter rosenstock-huessy.com zu sehen sind, bestehen aus dem reinen Text der ursprünglichen Seiten ohne Graphik und ohne die Möglichkeit, etwas daran zu verändern. Für uns ergibt sich dadurch die Notwendigkeit, das weitere Vorgehen bezüglich der Website neu zu entscheiden. Dies wird zeitnah geschehen. Wir hoffen dann eine Lösung zu haben, die wir die folgenden Jahre nutzen und ausbauen können. Die Website ist für uns ein zentraler Anlaufpunkt mit eigenen Inhalten und Verweisen auf andere relevanten Seiten im Netz.
Jürgen Müller
7. Beitragszahlung
Die Mitglieder werden gebeten, den Jahresbeitrag 2014 (üblicherweise € 40) auf das Konto der Eugen Rosenstock-Huessy Gesellschaft e.V.
Nr. 6430029 bei Sparkasse Bielefeld (BLZ 480 501 61) bzw.
IBAN DE 43 4805 0161 0006 4300 29
SWIFT-BIC: SPBIDE3BXXX
zu überweisen.
Wichtig: Dieses Konto ist auch für alle Mitglieder außerhalb Deutschlands ohne Zusatzkosten nutzbar (dank SEPA).
Mitglieder, die eine Einzugsermächtigung erteilt haben, erhalten demnächst ein gesondertes Schreiben, damit auch zukünftig trotz Wegfall des Lastschriftverfahrens der Beitrag über den Kassier eingezogen werden kann.
Andreas Schreck