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Peter C. Keller: Sebastian Haffner: Geschichte eines Deutschen

Stimmstein 6, 2001

Mitteilungsblätter 2001

Glänzend, doch mit drastischen editorischen Schwächen

Sebastian Haffner: Geschichte eines Deutschen. Erinnerungen 1914 – 1933.
DVA, 6. Aufl. Stuttgart München 2001, 240 Seiten, ISBN 3421 05409-6, geb. € 20,35

Diese Erinnerungen des bekannten Publizisten sind vom zweiunddreißigjährigen Emigranten in London 1939 zu Papier gebracht worden und erst in unseren Jahren auf den Markt gekommen, mit guter Resonanz, wie die Auflagenzahl zeigt.

Die Stärke des Buches liegt in verdichteter Wiedergabe von Atmosphärischem, vor allem zu Beginn der Dreißiger: Da kann man von literarischer Qualität reden. Dass es sich bei dem Manuskript um einen Nachlassfund handelt, erklärt sich schlicht aus dem Haffnerschen Verantwortungsbewusstsein: Ohne erläuternde Fußnoten und einen begleitenden Kommentar hätte er selbst dieses Jugendstück niemals unter die Leser gebracht, setzt es doch Rahmen-kenntnis der Dreißigerjahre voraus.  

Hermann Müller zum Beispiel


Wer heute kann sich auf den “armen Hermann Müller” (S. 94) noch einen Vers machen? Dass er Reichskanzler war, steht sogar da - und offenbar keiner im Stresemannformat.

Ja, dieser “Müller-Franken”, geboren am 18. Mai 1876 in Mannheim, gestorben am 20. März 1931 in Berlin, war 1919/1920 Außenminister, ein Dreivierteljahr lang, der zweite der Republik.  Vom 27. März bis 8. Juni 1920 war er Reichskanzler, ebenso vom 28. Juni 1928 bis zum 27. März 1930. Als Außenminister hat er in Versailles den Friedensvertrag unter-schrieben: Im Blick auf Matthias Erzberger und Walther Rathenau mag man Müller “glücklich” nennen, weil ihn keine Mörderkugel traf. “Arm” mag am Platze sein, weil seine Reichsregierung die letzte parlamentarische gebildete war; so etwas erlebte Deutschland erst im September 1949 mit dem ersten Kabinett Adenauer wieder. Das Kabinett Brüning, drei Tage nach Müllers Rücktritt gebildet, war eine Präsidialregierung, getragen vom Vertrauen des alten Herrn im Präsidentenpalais, nicht von dem des Hohen Hauses. Bei Müllers Rücktritt war es um eine Lappalie gegangen, um eine Erhöhung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung. Armer Müller, aber auch armer Leser in unseren Tagen, dem „Müller” ein Schattengebilde, ein Phantom bleiben muss, wenn er das Buch aus der Hand gelegt hat. Natürlich hat der junge Autor von damals das Recht, parteiisch zu urteilen. So kommen denn bei ihm die beiden großen Liberalen, beide Berliner, besser weg als jeder andere dieser Weimarer Jahre.1  Bedenklich indessen, dass nach den beiden gleich die “Schatten“ kommen, so, als habe die Diffamierung der Republik, des „Systems” angehalten bis heute. Dem jungen Emigranten in London daraus einen Vorwurf zu machen, wäre unfair - wohl aber dem Verlag, dessen “Verzicht” auf Erläuterungen die Dominanz betriebswirtschaftlichen Denkens beim Bücher-machen widerspiegelt, eine Crux unseres Verlagswesens. 
##### Rapallo und der badische Kanzler 
Die für „Weimar” typischen Koalitionen, das tragende Element der jungen Republik, kommen beim jungen Haffner allenfalls am Rande vor. Das Zentrum bekommt erst Farbe, als es am 24. 3. 1933 dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt hat. Dass auch die ganze liberale Fraktion (Staatspartei) dieses Diktaturgesetz bejaht hat − dabei: Theodor Heuß, erster Bundespräsident ab 1949 − welcher junge Leser wird das ahnen? Heuß hatte in der Fraktion für ein geschlossenes Nein plädiert, war jedoch überstimmt worden.

Dass Joseph Wirth, der südbadische Katholik, Reichskanzler war, als Walther Rathenau den gar nicht genannten Rapallovertrag aushandelte, wird dem Leser vorenthalten. Der Autor spricht nur vom „Vertrag mit Tschitscherin”. Im Jahre 1939 wusste man noch, dass es sich damals um den sowjetischen Außenminister handelt.

Rathenaus Staatssekretär war Otto von Maltzan („Ago“).2 Der Reichsaußenminister war, ein Westler halt, schwer zu gewinnen für den Vertrag mit Tschitscherin. So lag die Initiative beim Staatssekretär aus Mecklenburg-Strelitz. Frühe Deckung holte er sich bei seinem Kanzler, dem Badener Wirth. Beachtet man die Kooperation bei politischen Entscheidungsprozessen, werden historische Landschaften gegenwärtig. Dass keiner von den dreien, Maltzan, Rathenau, Wirth Sympathien für Lenins Lehre und Leute hatte, muss nicht noch belegt werden. Der Russlandvertrag hat der deutschen Politik Bewegungsfreiheit im Westen verschafft und damit der Stresemannschen Verständigungspolitik vorgearbeitet.3

Haffner vernachlässigt den Youngplan und „vergoldet” damit die letzten Lebensjahre des verehrten Stresemann. Klein-Varchow, Maltzans Geburtsort, der den Vertrag zuerst mit Karl Radek abgesprochen hat, - eine Absprache, die ja auch eine unerfreuliche Zusammenarbeit von Sowjetarmee und Reichswehr zeitigte,4 (dieses Klein-Varchow ist 1945 zerstört und nicht wieder aufgebaut worden.

Zehrers „TAT“ verwischt


Im Februar 1933 ging Sebastian mit seiner jüdischen Freundin zum Faschingsball “Dachkahn” “in irgendeine Kunstschule” (S. 104). Das war die Prinz-Albrecht-Straße 7, verehrtes Lektorat, ab 1. Mai 1933 zusammen mit Nr. 8 Gestapo-Hauptquartier. Haffner schildert an dieser Stelle sogar die Züge des SS-Mannes, der die Fete auflöst: “Sie können nach Hause gehen.” Und Jung-Sebastian summiert: “Ich hatte das Gesicht der SS gesehen.” Der Wiener Friedrich Heer berichtet, wie er im Frühjahr 1938 als Verhafteter durch die Korridore geführt, über die Fülle akademischer Titel an den Zimmertüren staunt.5 Dies anzumerken, wäre deshalb wichtig, weil dem Leser des Haffnerbuches NS-Herrschaft vor allem als Pöbelherrschaft begegnet. Auch in Peter Weiss “Ästhetik des Widerstandes”, einer dokumentierenden Belletristik kommt dieser Gestapobau vor: Libertas Schulze Boysen, geb. Haas-Heye, am 22. 12. 1942 in Plötzensee hingerichtet, lacht, als sie bemerkt, in der Kunstschule zu “sitzen”, deren Rektor ihr Vater gewesen war.6

“Es gab da eine Zeitschrift mit dem Titel „Die Tat“, heißt es auf Seite 134 des Haffnerbuches.”Der Chefredakteur hatte sich zu weit vorgewagt, er verlor seinen Posten und entging mit knapper Not dem Tode (heute darf er immerhin wieder Unterhaltungsromane schreiben). Die anderen Mitarbeiter, darunter auch Wirsing, waren auf einmal vollkommen selbverständlich ohne Verlust an Eleganz und Jahrhundertperspektive Nazi …In der Bundesrepublik dann “kannte” Giselher Wirsing „Christ und Welt“. Und der nicht genannte Chefredakteur? Der hieß doch wohl Hans Zehrer und hat als Mentor des jungen Axel Springer BILD und “Die Welt” grundgeformt und hatte gar nicht wenig mit dem “Sonntagsblatt” zu tun: Wo blieb sie nur, die Fußnote?

Viele psychologische Stellen dieses Buches schweben ein wenig zu frei im Raum, weil es an zeitgeschichtlicher Strukturierung fehlt. Man dürfe dieses Stück erzählter Jugend nicht wie Fachismustheorie wägen? Es gibt Romane, in denen man Geschichte kennen lernen kann, etwa Heimito von Doderers “Die Dämonen” (1956), wo es um den Brand des Wiener Justizpalastes im Jahre 1927 geht. Bei Haffner hier bekommt man Atmosphäre mit, was natürlich nicht nichts ist.

Kein Erzberger, kein Artikel 48


Wegen “komplizierter psychologischer Vorgänge” sei der Weltkrieg verloren, heißt es auf Seite 172. Zwei strukturgebende Daten sollten meines Erachtens hier nicht fehlen: Am 4. 4. 1917 griffen die USA in den Krieg ein und am 8. 8. 1918 war der Krieg im Westen verloren. Die US-Überlegenheit war so deutlich, dass man Psychologie nicht unbedingt heranziehen muss.

Den Waffenstillstand von Compiegne übergeht Haffner, was es ihm leichter macht, Erzberger, der ihn aushandelte und unterschrieb und “dafür” am 26. 8. 1921 als Schwarz-waldwanderer ermordet wurde, gar nicht zu erwähnen. Das ist arg viel an Konturenschwäche. Schließlich hätte der Erzbergermord Walther Rathenau warnen können. Zwischen den beiden Morden lagen nur zehn Monate und es war die gleiche kriminelle Organisation “Consul”.  Matthias Erzberger war im Kabinett Prinz Max von Baden, das war der erste parlamentarisch bestellte Kanzler, der zugleich der letzte des Hohenzollernreiches werden sollte, Minister ohne Geschäftsbereich. Der Schritt zum vom Reichstag gewählten Kanzler hatte sich nämlich aus dem 8. August 1918 ergeben: Der Krieg war verloren. Nun mussten Politiker her, demo-kratische, um den Waffenstillstand zu unterschreiben, den Hindenburg und Ludendorff für unausweichlich erklärt hatten, doch der Ruhm des Heeres durfte durch eine derartige Unterschrift nicht befleckt werden. Die Soldaten werden diese Tricks mehr gewittert als durchschaut haben. Für die Revolution hatte sich genug angesammelt.7  Wenn Hans Zehrers “Die Tat” und an anderer Stelle der Achtwochenkanzler Kurt von Schleicher, nicht eben lobend, erwähnt wird, wäre eine Fußnote am Platze, die auf die Verbindung beider hinweist : Der “Tatkreis” war Schleichers Braintrust. Und auch dies ist keineswegs sekundär: Von den elf Personen im Kabinett Schleicher sind drei von den Nazis ermordet worden, Schleicher selbst, am 30. 6. 1934, als die SS unter dem Vorwand “Röhmputsch” auch lästige Leute beseitigte, die mit dem SA-Stabschef nichts zu tun hatten. Schleichers Staatssekretär Erwin Planck wurde als Mitverschwörer des 20. 7. 1944 gehenkt, ebenso Johannes Popitz, der bei Schleicher Minister ohne Geschäftsbereich war.8  Auch Gustav Noske, den Haffner unsäglich nennt, war in den 20. Juli involviert; ihm gelang es, im Frühjahr 1945 aus der Berliner Haft zu fliehen.9

Zutreffend Haffners summierender Satz: “Das seltsame Zwischenspiel Papen, Schleicher … sechs Monate eines wilden politischen Husarenritts. Damals wurde die Republik liquidiert, die Verfassung außer Kraft gesetzt, der Reichstag aufgelöst und wieder neu gewählt, Zeitungen verboten, die preußische Regierung entlassen, die ganze Verwaltung umbesetzt − und dies alles ging in einer fast heiteren Atmosphäre äußersten Hazards von statten.” Natürlich konnten Reichspräsident und Reichskanzler keine Landesregierung “entlassen”. Eine präzise und knappe Erklärung des Artikels 48 der Weimarer Verfassung fehlt diesem Buch allenthalben. Wer diese Ausnahmeregelung nicht kennt, dem fallen zu Ebert, Noske und auch Hindenburg nur “Untaten” ein oder “Verrat”. Die im Kern von Hugo Preuß geschaffene Verfassung setzte den vom Volk gewählten Präsidenten in die Rolle eines Ersatzkaisers ein.10 Da die Reichswehr dem Präsidenten unterstand, da Kanzler und Wehrminister demgegenüber nahezu machtlos waren, konnte ein Reichspräsident leicht überfordert sein. Dieser Artikel 48 war der Hebel der Diktatur bis in die Tage ihres Untergangs. Mittels Artikel 48 waren Republik und Nazireich miteinander verbunden.

Die Preußische Verfassung wurde von 1933 an verschlissen, niemals aufgehoben. Hindenburgs “Präsidialkabinette” vom 30. 3. 1930 an waren Vorstufen zur Diktatur.  

Deutsches Doppelleben

  Die Berlinzentrierung des jungen Mannes fällt auf. In der Reichshauptstadt geboren und aufgewachsen.  Auch im Reisen waren Beamtenfamilien sparsam. So ist denn auch das Politik-Erleben berlinzentriert. Geschehnisse “außerhalb” werden kaum registriert. Dass das Kabinett Gustav Bauer11 vor den Kapp-Putschisten für eine knappe Woche nach Stuttgart “entwich”, klingt nach Desertion. Vorher hatte man noch „schnell die Arbeiter zum Generalstreik aufgerufen“.12  Der dreizehnjährige Sebastian erlebte halt alles von Berlin aus. Die proletarischen Stadtteile lagen auch schon recht fern. Das zeigt die Reaktion des jungen Mannes auf die braune Plebejerbewegung. Erstaunlicherweise entdeckt Sebastian in einer Art Urzeugung eine liberale Moral, im Gegenstrom sozusagen gegen den massiven Trend der Zeit. Sein Lob individueller Lebensgestaltung, als einsamer Kampf gegen den Staat erlebt, liest sich wie ein vorweggenommenes Plädoyer für das Grundgesetz: Das intakte Ich, auf Stützung von außen nicht angewiesen, entlastet die Gesellschaft. Andere machen in diesen Jahren Erfahrungen mit dem handlungsfähigen Wir kleiner Gruppen, sie kommen in anderen Büchern vor. Bei Haffner fehlt es aber nicht an bürgerlicher Selbstkritik, so etwa: “Wie völlig hilflos wir geistig waren mit all unserer historisch-bürgerlichen Bildung” (S. 133). Und: “Zur Masse schießen wir alle in Gewissen Abständen zusammen”(S. 50).

“Deutschland führt als Nation ein Doppelleben, weil fast jeder Deutsche ein Doppelleben führt” (S. 97). Das hat der Autor zuerst beim Vater  beobachtet, „der Gesinnung nach ein Liberaler, der Haltung und Lebensführung nach ein preußischer Puritaner”(S. 96). Der Vater habe dieses Doppel mit Ironie aufgefangen, − gegenüber sich selbst und gegenüber anderen. Woher diese Neigung zum Doppelleben komme, fragt der Autor nicht. Wenn er nun aus der bei den Deutschen natürlichen, aber im Namen von Einheit so häufig missachteten Pluralität stammt? Der junge Mann, der bei den Deutschen “Stolz, Gesinnung, Selbstgewißheit” vermisst (S. 132), diagnostiziert im Frühjahr 1933 einen kollektiven Nervenzusammenbruch. Marc 01ivier Baruchs “Das Vichy-Regime Frankreich 1940-1944”, Reclam 17021, 1999, lässt ahnen, dass die hierzulande vermissten Eigenschaften im besiegten Frankreich auch nicht dicht gesät waren und Besinnung erst mit deutlichem Schwinden der deutschen Chancen von 1942 an einsetzte.13 Der junge Mann erlebt diese “Machtergreifung” als deutsche Niederlage! Auf Seite 137 spricht er vom „teigigem Zustand” seiner Landsleute damals: “Der Teig mag ebenso leicht und widerstandslos eine andere Form annehmen, wenn der Tag kommt.” 
##### 17. Mai 1933: “Friedensresolution”   Sebastian Haffner rügt eine jubelnde Loyalitätserklärung der SPD-Reichstagsfraktion am 17. Mai 1933, vergisst auch nicht, dass der Reichskanzler sich den Sozialdemokraten applaudierend zugewendet habe. Über das Verhalten der SPD beim Ermächtigungsgesetz am 24. 3. 1933 sagt das Buch indessen nichts. Der Leser darf es aus der Mitteilung über die Zustimmung Brünings und seiner Fraktion zum Ermächtigungsgesetz schließen.  Der Gegenstand der Abstimmung vom 17. Mai 1933 müsste aber fairerweise als Fußnote vermerkt werden. Hier gibt es eine moralische Pflicht zur Fußnote: Es ging um die „Friedensresolution“. An diesem Maitag streckte der Diktator allen Nachbarn und der Welt die Hand zur Versöhnung entgegen. NS-Deutschland sagte Nein zum Kriege. Sollte die SPD bei ihrem ureigenen Thema “mauern“? Sie hätte den dort bekannten Friedenswillen verneinen müssen, mit Hinweis auf den Bürgerkrieg gegen ganze Bevölkerungsgruppen, was dem Weg ins Martyrium gleichgekom-men wäre.

Das Nein der SPD-Reichstagsfraktion zum Ermächtigungsgesetz am 24: März 1933 begründete Otto Wels mit dem Kernsatz: “Sie können uns alles nehmen, aber nicht unsere Ehre.” Gibt es noble Gründe, das bei dieser Buchedition nicht als Fußnote zu bringen? Heinrich Brüning ist der einzige Zentrumspolitiker, den Haffner einigermaßen beachtet, auch mit der abgründigen Bemerkung: “Brüning musste Hitler als drohende Gefahr behalten, um so unentbehrlich zu sein.“

Das katholische Deutschland, immerhin ein Drittel dieses Volkes damals, auch das katholische Berlin, bemerkt Haffner eher flüchtig. Erich Klausener, Gründer der “Katholischen Aktion” Berlin, seit 1928, wird von Haffner ohne Namensnennung erwähnt: “Was aber soll man zu adligen Offizieren sagen, die zusehen, wie ihre nächsten Freunde und Mitarbeiter erschossen werden − wie der Herr von Papen und weiter im Amt bleiben und Heil Hitler rufen?”14

Vizekanzler blieb Papen bis zum 7. August 1934, also bis knapp sechs Wochen nach den Röhmmorden, die er damit wirklich absegnete. In der Tat war Klausener, geb. am 25. 1. 1885 in Düsseldorf, ermordet am 30. Juni 1934, Papens Mitarbeiter. Heydrich sah in ihm einen “ganz gefährlichen Katholiken“; denn dieser Redner füllte Sportarenen und bedrohte dreist das Massenveranstaltungsmonopol der Nazis. Darum musste er sterben, einer der vielen Rheinländer in Berlin. Sein Schicksal zeigt, dass dem “Umkippen” des Zentrums 1933 bald eine kleine, aber qualifizierte Gegenbewegung folgte, vom Jungliberalen Sebastian offenbar gar nicht wahrgenommen.

Das Autorenrecht auf parteiisches Urteil, die treffsichere Bosheit, Sebastian Haffner schöpft es gerade gegenüber der SPD aus, mit “Biss”, wie man sieht: “Die meisten unter den neuen Machthabern (1919) waren verlegene Biedermänner, längst alt und bequem geworden in den Gewohnheiten loyaler Opposition, überaus bedrückt von der unerwarteten ihre Hände gefallenen Macht und ängstlich darauf bedacht, sie so bald als möglich auf gute Art loszuwerden (S. 34).

Der Gewalt gewichen


Den von den Tätern so genannte “Preußenschlag”, die Ausschaltung der Regierung Otto Braun am 20. Juli 1932 durch Reichskanzler Papen mit Hilfe Hindenburgs und des Artikels 48 in seiner Hand bewertet Haffner als Beginn des “Verrats der sozialdemokratischen Führung an ihrer treuen und blind loyalen Millionengefolgschaft von anständigen kleinen Leuten bereits am 20. Juli 1932, als Severing und Grzesinski ‘der Gewalt wichen’”.15

Mit eben dieser Wendung “ … weiche der Gewalt” hat Karl Severing seinen Amtssitz in der Französischen Straße, Ecke Leipziger Straße, geräumt. Severing hat auch seine Memoiren veröffentlicht, was eine Fußnote vermerken sollte. Grund dieser Kapitulation war die Scheu vor Blutvergießen. So sentimental darf der Polizeiminister eines Vierzigmillionenstaates nicht sein, angesichts dieser Herausforderung. Oder? Die Reichswehr war gut bewaffnet, − das gilt bestimmt für innere Konflikte.  Severings und Brauns Gegner beim Kampf in Berlin wäre Gerd von Rundstedt gewesen, damals Generalleutnant.16

Haffners Vorwurf an Severings Ministerpräsidenten, Otto Braun, dieser “starke Mann” sei am 4. März 1933, einen Tag vor der Wahl, im Auto über die Schweizer Grenze gefahren (S. 125), ist schwerlich zurückzuweisen: Das Datum stimmt. Der Rundfunk, schon in Goebbels Regie, verbreitete diese Nachricht am Wahlsonntag stündlich, in einer Art Sondermeldung über den Zusammenbruch des “Systems”. An den Rundfunk hatte Braun nicht gedacht, bemerkt sein Biograph; so nahm er an, die Nachricht von seiner Emigration werde erst von den Montagszeitungen verbreitet.17

In seinen Lebenserinnerungen erzählt Wilhelm Kaisen, damals Bremer Senatspräsident, wie er als amtierender Bundesratspräsident im Jahre 1960 im Schöneberger Rathaus eine Otto-Braun-Büste einweihte.18  Haffnerlesern heute sollte die Chance, aus Kämpfen, Fehlern, Leiden von „Weimar“ zu lernen, nicht verschüttet bleiben. Die Gründergeneration der Bundes-republik hatte Zugang zu dieser Vergangenheit. Es gilt, ihn zu öffnen.

Kleinbürgerhass auf Kleinbürger


Der Verlag tut weder dem Autor Haffner noch Gustav Stresemann Gutes, wenn er Sebastians jugendliche Stresemannverklärung unerläutert weiterreicht. Zu Stresemanns kurzer Kanzlerschaft, die am 13. August 1923 begann, heißt es: “Die Politik wurde mit einem Schlage ruhiger“ (S. 64). Und: „Nach 1924 beherrschte Stresemann die Politik vom Außenamt aus”(S. 67). Und - eben deshalb erinnert der Autor: “Nach 1926 gab es überhaupt nichts mehr bere-denswertes. Die Zeitungen mussten ihre Schlagzeilen in fremden Ländern suchen.” Goldene Jugendjahre in der Erinnerung eines Zweiunddreißjährigen. Das “darf” der. Aber darf der Verlag so etwas dem Leser, dem hilf-, weil ziemlich geschichtslosen, zumuten? Der Kampf um den Youngplan hat, wie mit Grund vermutet wird, das tödliche Nierenleiden des Außen-ministers (und Völkerbundspräsidenten) befördert. Dass der vom Autor wenigstens gestreifte Dawesplan, der US-Kredite, die Deutschland zum Zahlen von Reparationen fähig machen sollten, die paar “goldenen Zwanziger” golden gemacht, aber auch Arbeitsplätze sparende Rationalisierung bewirkt haben, “irgendwie” könnte das vermerkt sein.

Matthias Erzberger und Gustav Noske, der katholische Württemberger und der rechte Sozialdemokrat aus Brandenburg, beide sind zentrale Figuren im Weimarer Psychogramm: Kleinbürger, die den Haß von Kleinbürgern auf sich zogen, was ja eine bestimmte Leistungsfähigkeit voraussetzt. Wie viele von den Noske- und Erzbergerhassern werden bald darauf - eben deshalb - auf den Plebejer aus Braunau abgefahren sein? Unzählbar.19

Erzbergers und Rathenaus Mörder waren von der gleichen Organisation. Der Mord am Kniebis im Schwarzwald hätte Walther Rathenau warnen können. Doch der wird ja, nach Eugen Rosenstocks Einsicht, diesen Weg bewusst gegangen sein; er wollte nicht ausweichen. Erzberger und Noske waren vom 13. Februar 1919 bis zum 26. März 1920 zusammen am Kabinettstisch, unter den Kanzlern Philipp Scheidemann und Gustav Bauer. Erzbergerbiograph Klaus Epstein summiert: „Hätte er weitergelebt, wäre es ihm wahrscheinlich gelungen, das Zentrum auf einem Linkskurs zu halten und damit die Weimarer Republik zu stärken”.20 Vermutlich hätte der alte Sebastian Haffner sein Erinnerungsmanusskript den Lesern niemals vorgelegt, ohne Matthias Erzberger gebührend zu erwähnen. Bedeutende Leistungen waren die Reichsfinanzreform, zu der es das Hohenzollernreich in seinen 47 Jahren niemals gebracht hatte. Und vor allem war dieser Abgeordnete des Wahlkreises Biberach der Mann, den Kampf gegen die Diktatur der Obersten Heeresleitung im Ersten Weltkrieg mit Zivilcourage auf-zunehmen. Erzberger ließ sich bei Frontbesuchen nicht mit Trinksprüchen in den Stäben ablenken. Die Friedensresolution des Reichstages 1917 wurde von ihm initiiert.  

Erhellendes Entscheidungsspiel

  Der Erfolg dieses Buches trotz editorischer Grundmängel beruht darauf, dass es in die fast völlige Dunkelheit der Jahre vor 1933 hinein leuchtet, die etliche Generationen der letzten sechsundfünfzig Jahre gepflegt haben, nicht etwa mit Scheinwerferstärke, besser griffe man zum Vergleich mit einer Taschenlampe. Das ist immerhin etwas. Leider lauert in diesem Bucherfolg aber der Leserirrtum, jetzt viel oder gar “es” schlechthin zu wissen. Dass mancher, von Haffner angeregt, sich zeitgeschichtlicher Literatur zuwendet, die es ja in Fülle gibt, bleibt zu hoffen. Aber woher stammt diese Dunkelzone im Wissen der Zeit vor Hitler, die durch noch so viel Aufklärung über ihn kaum erhellt wurde? Es wird ein verschwiegenes gemeinsames Interesse an ihr geben, in dem sich Geschichtslose, Glatzköpfe und Herr Jedermann finden. Hitler in die Zone seines Werdens, in das Widerspruchspotential hinein zurückzunehmen, hieße ja, ihn zu relativieren, den man doch als den absolut Bösen braucht.  Wie ein orthodoxes Heiligenbild ohne sprechendes Umfeld, auf nur einem Grund muss er erhalten bleiben. Ob Höllen- oder Goldgrund, das ist fast schon sekundär. Hauptsache, das Bild findet sich niemals relativ zusammen mit irgendeiner unserer Wirklichkeiten.

Die Wirkung dieses artifiziellen Schattenreiches Weimar und des meisten, was davor liegt - das ergibt sich so - lässt sich auch erklären als ein Gebirgsmassiv, das davor liegt und rückwärts gesehen, alles verdeckt. Bei wachsendem Abstand wird dieses Massiv “Hitler” keineswegs kleiner, erst einmal, wird vielmehr massiver.

Pure “,Aufklärung” leistet es nicht. Von ihr haben doch heute alle Erwachsenen hinreichend genossen.(“Das Hirn kann nicht bereuen”, wissen wir von Eugen Rosenstock-Huessy). Da müsste schon ein psychotherapeutisches Sichten und Graben einsetzen, das nicht immer gleich auf den anderen, auf irgendeinen Schuldigen ausweicht. Ohne eine kreative Komponente geht da gar nichts. Und sie ist bisweilen das glatte Gegenteil von “Moral”.

Es gilt, sich den Widersprüchen, die in Deutschland steckten und stecken, frei von einem entlastenden Teufel, zu stellen: Das ruft nach einem Spiel, einem Entscheidungs- und Gruppenspiel, das (auch) Spielerisches mobilisiert. Die FAZ berichtete kürzlich von einem Durchspielen der Schlacht von Gallipoli am Ort. Solche strategischen Rollenspiele hat Helmuth von Moltke angeregt.

Ob ein bewaffneter Widerstand der 3,5 Millionen Männer vom „Reichsbanner Schwarzrotgold” gegen Reichswehr und Schutzpolizei im Sommer 1932 möglich gewesen wäre, die Frage sollte durchgespielt werden. Wichtig, aufwendig und produktiv ist die Zusammenstellung des Datenpools.

Als Gewinn schlüge zu Buch, dass vor allem junge Leute, die das Ferment demokratischer Entwicklung sein sollen, Personen und Situationen jener Jahre, da sich Deutschlands Schicksal im 20. Jahrhundert entschied, kennen lernen. zum Beispiel Otto Braun, an dem Hitler hätte scheitern können, am Ende auch die damals verborgenen Kräfte kennen lernen, die zu mobilisieren gewesen wären, etwa gegen die Täter des “Preußenschlages”.

 

  1. Walther Rathenau, geb. 29. 9. 1867 Berlin, gest. 24. 6. 1922 Berlin (ermordet), 1915 als Nachfolger des Vaters Präsident der AEG. 1921 Reichsminister für Wiederaufbau, 31. 1. - 24. 6. 1922 Reichsaußenminister. Gustav Stresemann, geb. 10. 5. 1878, gest. 3. 10. 1929 Berlin. 13. 8. - 23. 11. 1923 Reichskanzler; 30. 11. 1923 - 3. 10. 1929 Reichsaußenminister. Von 95 Reichsministern, -kanzlern und einschließlich der beiden Reichspräsidenten und der Volksbeauftragten ab 11. 11. 1918 bis zum 28. 1. 1933 stammten 19 aus der Rheinprovinz und 12 aus Berlin. 

  2. Der Rapallovertrag vom 16. 4. 1922 wurde am Rande der Ölkonferenz von Genua abgeschlossen, auf der sich die Sowjetunion und das Deutsche Reich nicht ebenbürtig behandelt sahen. Georgij Wasiljewitsch Tschitscherin, geb. 1872 in Kagaul, gest. 7. 7. 1936 in Moskau, sowjetischer Außenminister von 1918 bis 5. 2. 1930. Joseph Wirth, geb. 6. 9. 1879, gest. 3. 1. 1956 in Freiburg/Br., vom 10. 5. 1921−14. 11. 1922 Reichskanzler. Adolf Georg Otto (Ago) von Maltzan, geb. 31. 7. 1877 in Klein-Varchow, Mecklenburg-Strelitz, gest. 23. 9. 1927 in Schleiz.  Staatssekretär im Auswärtigen Amt, 1925-1927 Botschafter in Washington. Maltzans Geburtsort gehört heute zur Gemeinde D-17219 Möllenhagen. 

  3. Ein “Ost-Locarno” zählte ja zu Stresemanns Visionen. Ob es ihm gelungen wäre, Polen und Rußland gleichermaßen gerecht zu werden? Polen gegenüber war er der nationalliberale Grenzrevisionist. 

  4. Karl Radek, Geburtsname Sobelsohn, geb. 1885 in Lemberg, als Außenminister Vorgänger von Tschitscherin. 1937 wegen Trotzkismus verurteilt. Über sein Ende liegen keine gesicherten Nachrichten vor. Carl von Ossietzlky wurde 1931 deswegen verurteilt, weil er über die Übungen der Reichswehr in der Sowjetunion berichtet hatte, die der Vertrag von Rapallo ermöglichte. 

  5. Katalog “Topographie des Terrors”. “Bildung schützt vor Barbarei nicht”, merkt Heer zu diesen ersten Eindrücken vom März 1939 an. Evelyn Adunka: Friedrich Heer (1916-1983) − Eine intellektuelle Biographie, Innsbruck, Wien 1995, S. 37. 

  6. 1958. 

  7. Matthias Erzberger, geb. 20. 9. 1875 in Buttenhausen, Württemberg, ermordet am 26. 8. 1921 in Bad Griesbach, Lehrer, 1896 Redakteur der Zentrumszeitung “Deutsches Volksblatt”, 1903 im Wahlkreis Biberach in den Reichstag gewählt. Matthias Erzberger: Erlebnisse im Weltkrieg, Stuttgart, Berlin 1920. Klaus Epstein: Matthias Erzberger und das Dilemma der deutschen Demokratie. Berlin, Frankfurt 1962. Originalausgabe 1959. Die Kieler Matrosenmeuterei, von der die Revolution ihren Ausgang nahm, richtete sich gegen den Befehl der Admiralität, auszufahren. Das war zum letztem Mal am 31. 5. 1916 (Ska-erakschlacht) geschehen. Und Reichskanzler Prinz Max von Baden, der auf neue Schlachten nicht aus war, hatte die Ausfährt ausdrücklich untersagt. Der Matrosenmeuterei ging also eine Admiralsmeuterei voraus. 

  8. Der Begriff “Konservative Revolution” bezeichnet ja wohl eher eine Stimmungslage als eine Programmatik. In Kabinett Schleicher und “Tatkreis” ist sie gewiß zu orten. 

  9. Klaus Schwabe: Die preußischen Oberpräsidenten 1815-1945, Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte, Boppard 1981, S. 331 

  10. Hugo Preuß, geb. 28. 10. 1860, gest. 9. 10. 1925 in Berlin, 1919 Innenminister im Kabinett Scheidemann. In Hugo Preuß’ Verfassungsentwurf sollten Preußens Provinzen Länderhoheit bekommen. Das verwarf die Nationalversammlung in Weimar. Friedrich Ebert, geb. 4. 2. 1871 in Heidelberg, gest. 28. 2. 1925, ab 9. 11. 1918 Vorsitzender der Übergangsregierung “Rat der Volksbeauftragten, am 11. 2. 1919 von der Nationalversammlung zum Reichspräsidenten gewählt. 

  11. Gustav Bauer, geb. 6. 1. 1870 in Darkehnen/Ostpr., gest. 6. 9. 1944 in Berlin, 1919 Arbeitsminister, Ministerpräsident, ab 14. 8. 1919 Reichskanzler, bis 26. 3. 1920. 

  12. Den Streikaufruf formulierte Ulrich Rauscher, geb. 24. 6. 1884 in Stuttgart, gest. 18. 12. 1930 in St. Blasien, von 20. 6. 1919 bis 8. 6. 1920 Reichspressechef. dann Botschafter in Warschau. − Den Streik organisierte Otto Wels - siehe “17. Mai 1933 Friedensresolution”, geb. 15. 9. 1873 in Berlin, gest. 16. 9. 1939 in Paris. 

  13. Originalausgabe: Marc Olivier Baruch: Le regime de Vichy. Paris 1996. 

  14. Über den Botschafter Papen in Wien, März 1938, liest man Hellmut Andics: Der Staat, den keiner wollte, Band 3 der Neuen Österreichischen Geschichte, Molden 1968. “Papens Ehrgeiz war es ja immer, um jeden Preis im Spiel zu bleiben” weiß Andics, mit einer gewissen Distanz auch Franz von Papens „Der Wahrheit eine Gasse“, München 1952, anführt. In den preußischen Ministerien hat Klausener verhältnismäßig oft gewechselt. 

  15. Albert Grzesinski, geb. 28. 7. 1879 in Treptow, Pommern, gest. 31. 12. 1947 in New York, Metallarbeiter, 1925 Polizeipräsident von Berlin (auch 1930 und 1932). Von 1926 bis 1932 preußischer Innenminister. Karl Severing, geb. 1. 6. 1875 in Herford, Westfalen, gest. 23. 7. 1952, Reichsinnenminister vom 28. 6. 1928 bis 27. 3. 1930. Vom 25. 3. 1919 bis 26. 3. 1920 und ab 5. 11. 1921 preußischer Innenminister. 

  16. Gerd von Rundstedt, geb. 12. 12. 1875 in Aschersleben, gest. 24. 2. 1953 in Hannover. Die letzte Schlacht des Generalfeldmarschalls und Oberbefehlshabers West war die Ardennenoffensive. 

  17. Den Satz: “Er hatte dort ein Häuschen” (im Tessin) hatte Autor Haffner vermutlich noch von dem Goebbelskommentar vom 5. 3. 1933 im Ohr. Die Finanzierung des Hauses war ein Quell ständiger Sorgen. Was Braun bei der Ausreise am 4. 3. 1933 geschah, dass er nicht gleich an den Rundfunk dachte, ist Stauffenberg und seinen Männern vor dem 20. 7. 1944 auch geschehen, Goebbels indessen niemals. Otto Braun: Von Weimar zu Hitler, Hamburg 1949, S. 787. 

  18. Im Schöneberger Rathaus ist keine Otto-Braun-Büste, wohl aber in der Staatsbibliothek West vor dem “Otto-Braun-Saal” der “Stiftung Preußischer Kulturbesitz”: Es wird die von Kaisen 1960 eingeweihte sein. 

  19. Klaus Epstein, S. Anm. 7, berichtet, auf S. 431, dass der Begleiter Erzbergers bei diesem Spaziergang, Karl Diez, MdR, sich nach dem Attentat verwundet ins Hotel zurückschleppte; eine Hamburgerin „vornehmen Aussehens” bemerkte: “Wie konnten Sie nur mit Erzberger spazierengehen?“ Um eine Kleinbürgerin handelte es sich hier offenbar nicht. 

  20. Klaus Epstein: Matthias Erzberger und das Dilemma der deutschen Demokratie. Berlin, Frankfurt 1962. Originalausgabe 1959, S. 446.